Guttenberg will Uni-Bericht zur Plagiatsaffäre geheim halten
Archivmeldung vom 08.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEx-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will das Untersuchungsergebnis der Uni Bayreuth zu seiner abgeschriebenen Doktorarbeit geheim halten. Der Universitätsleitung liegt nach eigenen Angaben ein Brief von Guttenbergs Anwalt vor, in dem dieser Vorbehalte gegen eine Veröffentlichung äußert und auf seine Persönlichkeitsrechte verweist.
Uni-Präsident Rüdiger Bormann sagte dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe), er hoffe, dass Guttenberg es sich noch anders überlegt: "Wir möchten das Ergebnis - auch zur Frage des Täuschungsvorsatzes - öffentlich machen." Er sehe in dem Verhalten des Politikers einen "vollkommenen Widerspruch" zu dessen Rücktrittsrede, in der er Aufklärung versprochen hatte. Es besteht ein ganz starkes öffentliches Interesse, wie die Uni den Vorfall bewertet." Allerdings werde man den Bericht nicht veröffentlichen, wenn der Politiker bei seinen Vorbehalten bleibe. Formal handele es sich um einen internen Vorgang. Mit der Veröffentlichung wolle man aber Vorwürfen entgegentreten, die Uni habe sich bei der Aberkennung des Doktortitels um die Bewertung des Täuschungsvorsatzes herumgedrückt. Guttenberg war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach Auskunft seines Kulmbacher Büros ist er derzeit im Ausland. Mit einer Stellungnahme sei frühestens Montag zu rechnen.
Quelle: Der Tagesspiegel