Politikwissenschaftler: Deutsche wollen Amerika wieder lieben können
Archivmeldung vom 15.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Begeisterung der Deutschen für den demokratischen Präsidentschaftsanwärter Barack Obama ist ein Ausdruck enttäuschter Sympathie zu den Vereinigten Staaten. Dies sagte der Bonner Professor für Politikwissenschaft, Christian Hacke, dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Die Deutschen wollen Amerika wieder lieben können. Das fällt mit einer charismatischen Figur wie Obama leichter als mit Hillary Clinton", erklärte er. Die Hoffnung auf eine neue - stärker auf internationale Zusammenarbeit ausgelegte - Politik werde in Deutschland zurzeit vor allem mit dem Namen Barack Obama verbunden. Hacke hält die deutsche Begeisterung für den Amerikaner Obama auch für ein Zeichen von Überdruss mit den eigenen Politikern. In Deutschland regiere oft das Mittelmaß, Kandidaturen von Außenseitern würden überhaupt nicht zugelassen, sagte Hacke. "Da wirkt eine optimistische und lässige Figur wie Obama befreiend - gerade weil er ohne Unterstützung des Partei-Establishments durchstartet", erklärte der Wissenschaftler. Obama spreche mit seiner idealistischen Rhetorik den deutschen Sinn für Romantik an, so Hacke - auf diese Weise habe bereits John F. Kennedy die Herzen der Deutschen gewonnen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger