Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Steuerexperten erwarten nur geringe Entlastung durch SPD-Pläne

Steuerexperten erwarten nur geringe Entlastung durch SPD-Pläne

Archivmeldung vom 15.10.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
(Symbolbild)
(Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Steuerexperten führender Wirtschaftsforschungsinstitute halten die Steuerpläne der SPD für unrealistisch. "Das Problem des SPD-Steuerkonzepts ist, dass der Partei eine Gegenfinanzierung der Steuerentlastung durch das obere Prozent vorschwebt", sagte Martin Beznoska, Steuerexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der "Welt". Die oben erzielbaren Mehreinnahmen seien zu gering, um unten nennenswert zu entlasten.

"Das Entlastungsvolumen einer derartigen Reform für die unteren 95 Prozent liegt bei knapp sieben Milliarden Euro - also eine Mini-Entlastung", sagte Beznoska. Er nahm dabei unter anderem an, dass der Spitzensteuersatz später greift und der Reichensteuersatz auf 48 Prozent erhöht wird, so wie zuletzt vom Seeheimer Kreis vorgeschlagen.

Ein höheres Volumen sei nur dann möglich, wenn die Spitzensteuersätze auf mehr als 50 Prozent erhöht würden. "Wollte man eine echte Reform mit einem Entlastungsvolumen von zum Beispiel 30 Milliarden Euro von dem oberen Prozent der Einkommensteuerzahler gegenfinanzieren, so müsste der Spitzensteuersatz in Bereiche von 52 Prozent und der Reichensteuersatz auf 55 Prozent steigen", sagte Beznoska. Das seien absurd hohe Steuersätze vor dem Hintergrund, dass diese als Grenzsteuersätze auch Fachkräfte, Führungskräfte und Einzel- und Personenunternehmen träfen, deren aktuelle Steuerbelastung im internationalen Vergleich ohnehin schon sehr hoch sei.

Kritisch sieht die Pläne auch Stefan Bach, Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Selbst wenn man bei den obersten drei Prozent ansetzt, kommt er in einer groben Rechnung nur auf jährliche Mehreinnahmen in Höhe von vier Milliarden Euro. "Damit kann man die gebeutelte Unter- und Mittelschicht nicht nennenswert entlasten", sagte Bach. Ein Durchschnittsverdiener spare dadurch gut 100 Euro im Jahr. "Das sind zwei Cappuccinos im Monat", sagte der Wirtschaftsforscher des DIW.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte weber in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige