Walser über Reich-Ranicki:Er tut mir leid
Archivmeldung vom 08.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schriftsteller Martin Walser hat erläutert, warum er mit juristischen Mitteln gegen eine Interview-Äußerung des Kritikers Marcel Reich-Ranicki vorgegangen ist. Reich-Ranicki sei der mächtigste Mensch im deutschen Kulturbetrieb, der seine Aussagen nicht beweisen müsse.
Er, Walser, habe sich nicht anders gegen die
Äußerung Reich-Ranickis wehren können, Walser verüble es Juden, dass
sie den Holocaust überlebt hätten. Das sei kein Antisemitismus, das
sei schon Bestialität. Walser nennt das in einer Stellungnahme, die
er der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) übermittelte, den
ungeheuersten Vorwurf, "der je erhoben wurde". Walser erklärte
weiter, nachdem Reich-Ranicki gesagt habe, es sei für ihn kein
Problem, diesen Vorwurf wieder zurückzunehmen, tue ihm der Kritiker
"jetzt leid".
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post