BKA verzeichnet über 7.000 Sachbeschädigungen zur Bundestagswahl

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat fast 10.000 politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit der Bundestagswahl registriert. Das geht aus einem Auszug aus einem unveröffentlichten Lagebild des BKA hervor, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Den überwiegenden Großteil der Straftaten machen mehr als 7.000
Sachbeschädigungen aus, gefolgt von rund 400 Propagandadelikten. Bei
vielen der Sachbeschädigungen dürfte es sich um zerstörte Wahlplakate
handeln.
Insgesamt haben die Bundesländer seit dem 1. Januar
dieses Jahres 9.631 Straftaten aus dem Bereich "Politisch motivierte
Kriminalität mit Bezug zur Bundestagswahl" gemeldet. 6.318 Taten ordnet
die Polizei in den Phänomenbereich "PMK - sonstige Zuordnung" ein. In
dieser Kategorie werden politisch motivierte Straftaten zusammengefasst,
die sich nicht eindeutig in ein Links-Rechts-Schema einsortieren
lassen. 2.172 Delikte stuft die Polizei als links- und 1.130 als
rechtsmotiviert ein. Dazu kommen ein paar wenige in den Bereichen
"ausländische" und "religiöse Ideologie".
Unter den fast 10.000
Straftaten sind 192 Gewaltdelikte, davon 118 links-, 19 rechtsmotiviert
und 54 im Bereich der "sonstigen Zuordnung".
"Das war eine neue
Dimension für uns Polizisten", kommentierte der Bundesvorsitzende der
Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, die Zahlen des BKA.
"Sachbeschädigung, verbotene Zeichen, Körperverletzung und Bedrohung
beschäftigten die Polizei im Bundestagswahlkampf. Nur durch verstärkten
Polizeischutz und hohe Einsatzbereitschaft konnten wir diese
Bundestagswahl schützen", sagte Kopelke.
Er vermisst
Wertschätzung dafür aus der Politik. "Bis heute habe ich von den
Parteispitzen kein Danke für die gute und professionelle Polizeiarbeit
im Wahlkampf gehört."
Der Wahlkampf sei für Personenschützer,
Ermittler und alle Beteiligten in den Polizeibehörden ein Kraftakt
gewesen. "Die Zahlen bestätigen die Befürchtung. Im Wahlkampf ging es
hart zur Sache. Politik muss also zum Eigenschutz mehr in Polizei und
Verfassungsschutz investieren", forderte Kopelke.
Quelle: dts Nachrichtenagentur