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Bahn rechnet mit Milliardenkosten bei totalem S-21-Bauabbruch

Archivmeldung vom 16.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Ein Aufkleber gegen Stuttgart 21
Ein Aufkleber gegen Stuttgart 21

Ein Baustopp beim umstrittenen Projekt Stuttgart 21 würde die Deutsche Bahn mehrere Millionen kosten. So müsste der Konzern nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" beispielsweise weiter für das Bereithalten von Bauleitung, Baukolonnen und deren Maschinen zahlen. Auftragnehmer, so fürchtet die Bahn, hätten die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen ihre Verträge zu kündigen. Dies alles führe zu "unkalkulierbaren Kostenrisiken".

Intern schätzt man in der Konzernspitze, dass ein Einfrieren der Arbeiten mit rund 500.000 Euro pro Arbeitstag zu Buche schlagen würde. Neben den steigenden Kosten sieht die Bahn auch rechtliche Probleme auf sich zukommen. So bestehe bei einem Baustopp die Gefahr, dass Gegner des Vorhabens erfolgreich gegen Planfeststellungsanträge klagen könnten. Richtig teuer käme internen Berechnungen zufolge eine Aufgabe des Projekts. Bislang hat Stuttgart 21, inklusive Planungskosten, bereits 260 Millionen Euro verschlungen. Sollte das Großprojekt kippen, würden allein für die Rückabwicklung der Grundstücksgeschäfte mit der Stadt Stuttgart, inklusive Zinszahlungen, 744 Millionen Euro fällig.

Hinzu kämen Zahlungen für bereits rechtlich verbindlich abgeschlossene Bauverträge in Höhe von 240 Millionen Euro, sowie Planungskosten für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm über 170 Millionen Euro – insgesamt wären das über 1,4 Milliarden Euro. Bahn-Chef Rüdiger Grube betonte, man wolle das Projekt somit auch aus finanziellen Gründen durchziehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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