Wulff: Wir alle haben jetzt eine Verantwortung für die Duisburger
Archivmeldung vom 02.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Ersthilfe für die Opfer der "Loveparade" muss nach Ansicht von Bundespräsident Christian Wulff eine langfristige Unterstützung organisiert werden. Im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe nannte er als Beispiele einen Hilfsfonds und die Einsetzung eines Ombudsmannes.
"Wir alle haben jetzt eine Verantwortung für die Duisburger", sagte Wulff. Der Bundespräsident warnte davor, mit dem Finger auf das Ruhrgebiet zu zeigen: "Eine Katastrophe hat doch nichts mit der Frage zu tun, wo etwas stattfindet, sondern wie." Bereits Mitte September will Wulff wieder Duisburg besuchen. Wulff: "Wir werden uns noch einmal denjenigen zuwenden, für die gemeinsame Trauer und Zuspruch tröstend sind". Zugleich würdigte Wulff die Rede von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei der Trauerzeremonie am Samstag: "Auch eine Politikerin muss in einer solchen Situation ihre Emotionen nicht verstecken." Der Bundespräsident erinnerte daran, dass im Vorfeld der Loveparade im Internet vor einer Katastrophe gewarnt worden sei. "Auch solche Frühwarnsysteme müssen in Zukunft bei den Verantwortlichen die Alarmglocken läuten lassen", forderte er. Wer beim Loveparade-Unglück in Duisburg Fehler gemacht habe, "sollte dafür auch die Verantwortung übernehmen". Er könne verstehen, dass die Menschen nach Schuldigen suchen. Als Staatsoberhaupt sei er aber "kein oberster Richter". Duisburgs Oberbürgermeister habe für sich beschlossen, das Ergebnis der Ermittlungen abzuwarten, erinnerte Wulff. Er fügte hinzu: "Wir alle wissen, dass auf jeden Fall nicht einer allein verantwortlich ist".
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung