Erzbistum Köln sucht Missbrauchsopfer per Kanzelaufruf
Archivmeldung vom 03.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Erzbistum Köln sucht per Kanzelaufruf nach möglichen Opfern sexuellen Missbrauchs durch einen Pfarrer. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) berichtet, wurde nach dem Sonntagsgottesdienst in der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in Refrath (Bergisch Gladbach) ein entsprechender Brief von Generalvikar Dominik Schwaderlapp verlesen.
Der Brief liegt der Zeitung vor. Hintergrund sind Vorwürfe gegen einen inzwischen verstorbenen Geistlichen, der sich in den 70er Jahren in der heute zur Johann-Baptist-Gemeinde gehörenden Pfarrei St. Maria Königin in Frankenforst (Bergisch Gladbach) an Kindern und Jugendlichen vergangen haben soll. Vor der Frankenhorster Kirche wurde Schwaderlapps Brief ausgehängt. Bistumssprecher Stephan Georg Schmidt sprach von einer "bitteren Angelegenheit". "Wir haben erst vor kurzem von dem Vorwurf erfahren und sind dann so schnell wie möglich tätig geworden", sagte er der Zeitung. Das Erzbistums wolle den Fall möglichst schnell aufklären. Zu Einzelheiten wollte Schmidt keine Angaben machen. Psychologen und Seelsorger stehen bereits für die Betreuung möglicher weiterer Opfer bereit, wie die Zeitung weiter berichtet. Schwaderlapp rief Betroffene auf, sich an den Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, Prälat Robert Kümpel, zu wenden. "Entscheidend ist für uns, dass allen Betroffenen geholfen wird", betonte Schmidt. Die Kirche warte nun ab, wer sich melde. Sollte sich der Fall ausweiten, will die Kirche die Gemeinde informieren.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger