Soziologin Hungerland: Generelles Verbot von Kinderarbeit drängt Kinder in noch prekärere Arbeitsverhältnisse
Archivmeldung vom 12.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Soziologin Beatrice Hungerland warnt angesichts des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit (12. Juni) vor kontraproduktiven Forderungen. "Ein generelles Verbot drängt Kinder in noch prekärere Arbeitsverhältnisse", sagte die Professorin für Kinderwissenschaften von der Universität Magdeburg-Stendal gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland".
Hungerland, die auch Gründungsmitglied des Vereins zur Unterstützung arbeitender Kinder und Jugendlicher (ProNATs e.V) ist, sagte, viele Familien könnten die Versorgung der Kinder nicht gewährleisten. Nur wenn diese mitarbeiteten, könnten sich die Familien die Schule leisten. ProNats unterstützt die Forderungen von Bewegungen arbeitender Kinder nach "Arbeit in Würde". Dies beinhalte angemessene Bezahlung, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit, Bildungsangebote, die auf arbeitende Kinder zugeschnitten sind, und das Recht auf Krankenversicherung.
Quelle: neues deutschland (ots)