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Zensus 2022: 19 % der Bevölkerung nach Deutschland eingewandert

Archivmeldung vom 11.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Am 15. Mai 2022 lebten in Deutschland rund 15,6 Millionen Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der heute veröffentlichten Zensusdatenbank weiter mitteilt, entsprach dies knapp 19 % der Bevölkerung Deutschlands.

Nichtdeutsche Bevölkerung jünger als Deutsche

Am Stichtag des Zensus lebten in Deutschland 67,1 Millionen Personen, die in Deutschland geboren wurden. Von diesen Personen hatten 2 % keine deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den 15,6 Millionen im Ausland geborenen Personen besaßen 40 % die deutsche Staatsangehörigkeit, während 60 % eine andere Staatsangehörigkeit hatten. Die nichtdeutsche Bevölkerung (10,9 Millionen Menschen) war nach den Ergebnissen des Zensus 2022 im Durchschnitt 37 Jahre alt, während die deutsche Bevölkerung (71,8 Millionen Menschen) durchschnittlich 45 Jahre alt war.

Die meisten Eingewanderten aus Polen, Türkei und Russland

Neben den 15,6 Millionen Menschen, die selbst nach Deutschland eingewandert sind, gab es weitere 2,5 Millionen (3 % der Bevölkerung) unter 19-Jährige, die Nachkommen von Eingewanderten sind. Aus methodischen Gründen werden über 18-Jährige, die Nachkommen von Eingewanderten sind, im Zensus 2022 nicht als Personen mit Einwanderungsgeschichte ausgewiesen. Insgesamt hatten nach dieser Abgrenzung am 15. Mai 2022 mindestens 18,1 Millionen Menschen eine Einwanderungsgeschichte. Das Geschlechterverhältnis unter den selbst Eingewanderten ist nahezu ausgeglichen (49,7 % Männer und 50,3 % Frauen).

Die Mehrheit der Eingewanderten stammt aus Polen (12 %), der Türkei (9 %) und Russland (7 %). Auch der Zuzug Schutzsuchender aus Syrien und der Ukraine ist in den Zahlen erkennbar: So kamen rund 757 000 Personen (5 %) aus Syrien und rund 763 000 Personen (5 %) aus der Ukraine.

Höchster Anteil Eingewanderter in Offenbach, Pforzheim und Heilbronn

Die meisten Eingewanderten bezogen auf die Gesamtbevölkerung lebten in Offenbach (43 %), wobei die häufigsten Geburtsländer die Türkei, Polen und Rumänien sind. Mehr als ein Drittel Eingewanderte lebten in Pforzheim (39 %), Heilbronn (37 %), Frankfurt (36 %) sowie Ingolstadt (33 %). In Pforzheim wurden die meisten Eingewanderten in Russland geboren, während in Heilbronn und Frankfurt die meisten Menschen aus der Türkei kommen. In Ingolstadt kommen 17 % der Eingewanderten aus Rumänien.

Daten zu Demografie, Gebäuden und Wohnungen ab sofort in der Zensusdatenbank

Die Zensusdatenbank ist ein Recherchetool, mit dem die Ergebnisse des Zensus 2022 im Detail und in Tabellenform für die Regionalebenen Bund, Länder, Kreise, Gemeinden und Bezirke (Berlin, Hamburg) abgerufen und mit anderen Merkmalen kombiniert werden können. Für die Weiterverarbeitung stehen verschiedene Ausgabeformate zur Verfügung. Die Zensusdatenbank basiert auf derselben Technologie wie die anderen Datenbanken der amtlichen Statistik in Deutschland und kann auch mit Programmiersprachen direkt angesprochen werden (API).

Ab sofort stehen dort erste Ergebnisse zu den Themenblöcken Bevölkerung (Demografie) und zu Gebäuden und Wohnungen zur Verfügung. Nach und nach folgen Daten zu Haushalten und Familien, zu Bildung und Erwerbstätigkeit mit Personenbezug sowie die Neuveröffentlichung der Ergebnisse von 2011 mit dem Gebietsstand von 2022.

Methodische Hinweise:

Eine Einwanderungsgeschichte haben Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile nach Deutschland eingewandert sind. Es gilt der Staat einer Person zum Zeitpunkt ihrer Geburt. Personen, die vor dem 2. August 1945 geboren wurden, werden anhand der Grenzen des Deutschen Reiches von 31. Dezember 1937 ausgewertet. Personen die nach dem 2. August 1945 geboren wurden, werden anhand der Grenzen der heutigen Bundesrepublik typisiert. Die Informationen zur Nachkommenschaft von gewanderten Personen, unabhängig von beid- oder einseitiger Einwanderungsgeschichte, kann im Zensus 2022 nur für Personen gleich und unter 18 Jahren, die in derselben Gemeinde der Eltern gemeldet sind, ausgewiesen werden. Das Konzept der Einwanderungsgeschichte ersetzt im Zensus 2022 das Konzept Migrationshintergrund aus dem Zensus 2011. Das neue Konzept Einwanderungsgeschichte wurde von der Fachkommission Integrationsfähigkeit ausgearbeitet und vom Mikrozensus weiterentwickelt.

Der Zensus ist darauf ausgelegt, bundesweit vergleichbare Ergebnisse zu einem Stichtag zu liefern. Dabei sollen die Befragten so wenig wie möglich belastet werden. Beim Zensus 2022 kam, wie schon beim Zensus 2011, ein registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Verwaltungsdaten - insbesondere aus den Melderegistern - genutzt wurden. Die zu befragenden Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer wurden unter anderem aus den Grundsteuerdaten ermittelt. Befragungen wurden dort eingesetzt, wo Verwaltungsdaten nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder ausreichender Qualität vorhanden sind. Bundesweit wurden rund 12 % der Bevölkerung bei der Haushaltebefragung befragt. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung haben rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, ebenso wie rund 8 000 Wohnungsunternehmen. Dabei wurde erstmals auch nach der Miete, der Heizenergie sowie den Gründen und der Dauer von Leerständen gefragt. Informationen zum Ablauf des Zensus 2022 bietet auch das Factsheet zum Ablauf der Befragungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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