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EKD-Ratsvorsitzender für Barmherzigkeit gegenüber Politikern

Archivmeldung vom 27.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Heinrich Bedford-Strohm (2011)
Heinrich Bedford-Strohm (2011)

Lizenz: Heinrich Bedford-Strohm
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wirbt nach dem Fehler-Eingeständnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel um mehr Verständnis für die Schwierigkeiten politischer Entscheidungen in der Coronakrise.

"Politiker sind zu allererst Menschen", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Viele von ihnen müssen seit einem Jahr Dilemma-Entscheidungen treffen." Dafür verdienten sie Solidarität und Mitgefühl als Menschen. "Ich wünsche mir auch mehr Barmherzigkeit im Umgang mit ihnen als Politiker." Sicher seien Fehler gemacht worden und manch einer würde heute andere Entscheidungen treffen als vor Monaten - das dürfe auch kritisiert werden.

"Aber bitte mit Respekt und Empathie", fordert der bayerische Landesbischof. "Ich habe dafür Verständnis, wenn sich jemand, der alle Regeln befolgt, durch falsche oder zögerliche Entscheidungen zurückgeworfen fühlt. Bedenken sollte jedoch jeder, dass politische Entscheidungen derzeit immer Menschenleben kosten können - egal, in welche Richtung sie getroffen werden." Bedford-Strohm nahm ausdrücklich Bundeskanzlerin Merkel vor ungerechtfertigter Kritik in Schutz: "Wir haben Situationen erlebt, in der Angela Merkel frühzeitig konsequentes Vorgehen forderte - was von der Länder-Runde abgelehnt wurde." Zuletzt hätte sich Weihnachten gezei gt, dass die Kanzlerin Recht gehabt hätte, erinnerte Bedford-Strohm. "Deutschland hätte Ende vergangenen Jahres viel früher in den Lockdown gehen müssen. Es zeigte sich hier, was Frau Merkel immer betont - wir können nicht nur unseren Empfindungen nachgeben, sondern müssen auch der Wissenschaft sehr genau zuhören."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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