Opposition kritisiert Pläne für Soldaten-Tapferkeitsorden
Archivmeldung vom 06.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOppositionspolitiker haben sich gegen Pläne des Verteidigungsministeriums gewandt, Soldaten für besondere Tapferkeit auszuzeichnen. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) lehnte gegenüber dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) generell den Plan zur Einführung einer Auszeichnung für Tapferkeit ab.
"Soldaten-Orden für Mut und Tapferkeit sind Relikte aus vorigen Jahrhunderten." Solche Auszeichnungen, "heroisieren letztlich Kriege", sagte Pau. Das "Eiserne Kreuz" sei erst recht "als Symbol durch zwei Weltkriege verbrannt". Für Pau ist es schon "schlimm genug, dass die Bundeswehr es noch immer im Schilde führt". Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei kritisierte, mit einem Tapferkeitsorden für Soldaten würden "offenkundig einseitig Kämpfertugenden betont".
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), begrüßte dagegen die Pläne, riet aber, nicht in der Öffentlichkeit über konkrete Vorschläge der Form eines Tapferkeitsordens zu diskutieren. "Das ist Sache des Bundespräsidenten", sagte Robbe dem Tagesspiegel. "Ich persönlich würde mich freuen, wenn sich die 50-jährige Friedensgeschichte der Bundeswehr in der Auszeichnung widerspiegelt."
Quelle: Der Tagesspiegel