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Auf dem Schulweg läuft die Angst mit

Archivmeldung vom 22.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ADAC/ADAC e.V."
Bild: "obs/ADAC/ADAC e.V."

Rund 80 Prozent der Eltern haben Angst, wenn ihr Grundschulkind ohne Begleitung Erwachsener zur Schule geht. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Online-Umfrage des ADAC unter 1.009 Müttern oder Vätern. Während sich in strukturschwachen, oftmals ländlichen Gebieten die befragten Eltern vor allem um die Verkehrssicherheit ihrer Kinder sorgen, steht in strukturstarken, eher städtischen Regionen die soziale Sicherheit der Kinder etwas mehr im Vordergrund, also die Furcht vor Belästigungen oder Überfällen bis hin zu Entführungen.

Bild: "obs/ADAC/ADAC e.V."
Bild: "obs/ADAC/ADAC e.V."

Auffallend ist, dass sich die Einschätzung zur Sicherheit des Schulwegs und der besonderen Gefahrenpunkte deutschlandweit ähneln, wenngleich unterschiedliche Motivlagen dahinterstecken. In beiden Regionen gehen die meisten Kinder zu Fuß in die Schule oder zur Haltestelle. Jedes vierte Kind ist dabei alleine unterwegs. Die Schüler selbst haben nach Angaben ihrer Eltern in erster Linie Angst vor rücksichtslosen Autofahrern und dem Verkehrsgeschehen generell.

Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr: "Es kann doch nicht sein, dass die Angst sowohl bei Grundschülern als auch deren Eltern offenbar ein treuer Begleiter auf dem täglichen Schulweg ist. Hier müssen ein Umdenken und sinnvolle Maßnahmen her, die Straßen, Gehwege und Routen, auf denen unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer jeden Tag unterwegs sind, deutlich sicherer zu machen. Jeder Schüler in Deutschland sollte schnell, sicher und vor allem angstfrei in die Schule kommen. Dafür setzt sich der ADAC im Rahmen seines langjährigen Engagement für Verkehrssicherheit auch in Zukunft ein."

In eher ländlichen Gebieten laufen die Kinder häufiger auf Hauptstraßen und auf Straßen ohne Geh- und Fahrradweg. Die Eltern bemängeln vor allem die fehlende oder schlechte Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer, fehlende Möglichkeiten, eine Straße sicher zu überqueren, Sichthindernisse sowie eine unzureichende Beleuchtung. Mehr als ein Drittel der Kinder muss einen mindestens zwei Kilometer langen Schulweg bewältigen, knapp ein Viertel von ihnen legt sogar vier Kilometer und mehr auf dem Weg zur Schule zurück. Für rund zwei Drittel der Grundschulkinder gibt es keine Alternative zu ihrer täglichen Route.

In städtisch geprägten Regionen ist in puncto Verkehrssicherheit die hohe Verkehrsdichte das Problem Nummer eins. Unsichere Verkehrssituationen und unaufmerksame Autofahrer, unübersichtliche Stellen und Sichthindernisse, aber auch fehlende Ampeln und Zebrastreifen sowie eine unzureichende Beleuchtung machen den Eltern am meisten Sorgen. Die Kinder müssen auf ihrem Weg zur Schule öfter durch Parks, Unterführungen oder Gewerbe- oder Industriegebiete. Drei Viertel der Kinder haben einen Schulweg von bis zu zwei Kilometern, knapp die Hälfte von bis zu einem Kilometer. Auch hier gibt es für deutlich mehr als die Hälfte der Kinder keine alternative Strecke.

Ein Schulwegplan existiert hier wie dort viel zu selten: Mehr als die Hälfte der Eltern gibt an, dass ein solcher für die Schule ihres Kindes fehlt. Die Frage nach Schülerlotsen beantworteten 81 Prozent der Eltern in strukturschwachen Gebieten mit "Nein". In strukturstarken Gebieten waren es mehr als zwei Drittel.

Die Teilnehmer eines Online-Panels füllten Mitte Dezember 2017 einen fast 40 Punkte umfassenden Fragebogen aus. 399 der 1.009 Mütter oder Väter lebten in strukturstarken Gebieten, 610 in strukturschwachen. Die Ermittlung strukturstarker und strukturschwacher Gebiete wurde nach einem eigenen Index aus besonders relevanten Indikatoren vorgenommen.

Quelle: ADAC (ots)

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