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Krankenpfleger in JVA-Köln verabreicht Methadon-Dosis an falschen Häftling

Archivmeldung vom 31.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Jörg Brinckheger / pixelio.de
Bild: Jörg Brinckheger / pixelio.de

Schwere Panne in der Justizvollzugsanstalt Köln: Ein Sanitäter hat einem 23-jährigen Untersuchungshäftling versehentlich acht Milliliter Methadon verabreicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung, wie sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und dem Kölner "Express" mitteilte.

Das NRW-Justizministerium bestätigte, dass dem inhaftierten Studenten Anfang Dezember 2018 fälschlicherweise der Ersatzstoff für Heroinsüchtige gegeben wurde. Der Hochschüler, der beim Handel mit Marihuana erwischt worden war, litt unter Erbrechen, Krämpfen, erheblichem Bluthochdruck und verlor zeitweilig das Bewusstsein. Dennoch wurde er gefesselt per Krankenwagen in das Justizvollzugskrankenhaus im sauerländischen Fröndenberg gebracht, statt ihn in einer nahegelegenen Klinik behandeln zu lassen.

Das Justizministerium erfuhr von dem Vorfall durch Anfrage dieser Zeitungen. "Das ist ein ernstzunehmender Vorgang", sagte eine Sprecherin. Man habe bei der Kölner Anstaltsleitung einen Bericht angefordert, "der klären soll, ob alle erforderlichen Maßnahmen getroffen wurden". Auch sei zu prüfen, ob die JVA Köln diesen Vorfall nicht nach Düsseldorf hätte melden müssen. JVA-Leiterin Angela Wotzlaw hatte sich vor wenigen Tagen schriftlich bei dem Anwalt für das Versehen entschuldigt. "Wir bedauern außerordentlich, dass es zu dieser Verwechslung gekommen ist", schrieb sie. Zugleich erklärte die Gefängnischefin, dass zu keiner Zeit eine "Notfallsituation" bestanden habe, die einen schnellen Transport in eine Kölner Klinik erfordert hätte. Gottfried Reims, Verteidiger des Häftlings spricht gleichwohl von einem "handfesten Skandal." Er schaltete die Kölner Staatsanwaltschaft ein.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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