Pflegeverband warnt vor Versorgungsengpässen wegen Impfpflicht
Archivmeldung vom 15.03.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) warnt, dass durch die ab diesem Mittwoch gültige einrichtungsbezogene Impfpflicht in der Pflege der ohnehin bestehende Personalmangel weiter verschärft werde. "Wir sind sehr besorgt, weil Versorgungsengpässe drohen, wenn flächendeckend Betretungsverbote für ungeimpftes Personal ausgesprochen werden", sagte Verbandspräsident Bernd Meurer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Es
wird Pflegeheime geben, die dann ihre Bewohnerinnen und Bewohner nicht
mehr versorgen können." Schließlich gebe es schon jetzt einen riesigen
Fachkräftemangel, fügte Meurer hinzu. Weiter kritisierte er, dass viele
Fragen noch unklar seien. "Ich muss als Arbeitgeber zum Beispiel
verbindlich wissen, was die arbeitsrechtlichen Folgen sind: Darf man
kündigen? Und welche Haftungsansprüche gibt es, bis das Gesundheitsamt
entschieden hat?", so Meurer.
Heimen, die ungeimpfte Personen
nach dem 16. März weiter beschäftigen, um die Versorgung zu
gewährleisten, drohe ein Rechtsrisiko. "Was, wenn es dann zu einem
Ausbruch kommt und ein Angehöriger den Betreiber deshalb verklagt?", so
Meurer. "Der Gesetzgeber muss doch gewährleisten, dass die von ihm
angeordneten Maßnahmen auch umsetzbar sind. Und das ist bei der
einrichtungsbezogenen Impfpflicht derzeit nicht der Fall."
Quelle: dts Nachrichtenagentur