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Michail Gorbatschow: Situation im Herbst 1989 hätte zum Atomkrieg führen können

Archivmeldung vom 06.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Michail Gorbatschow Bild: White House Photo Office
Michail Gorbatschow Bild: White House Photo Office

Der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow hat sich in einem Interview mit dem "ZDF-Mittagsmagazin" am Freitag, 6. November.2009, anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls zu seiner Rolle im Herbst 1989 geäußert: "Wir haben das alles vorhergesehen (...). Die Deutschen sind auf die Straßen gegangen in den Städten und haben ihre Forderungen konsequent durchsetzen wollen. Wir haben das genau verfolgt, aber haben uns eben nicht eingemischt. Absolut nicht."

Auch an die direkten Gespräche mit der DDR-Führung erinnert sich Gorbatschow: "Auch als ich dort zum 40. Jahrestag war, da gab es Verhandlungen mit Honecker. Es gab Verhandlungen mit dem Politbüro der SED. Es gab Treffen, ja. Sie haben ihre Unruhe mir gegenüber geäußert, dass es schlecht läuft. Und wir haben geantwortet: Das ist eure Sache. Das sind eure Probleme. Löst sie selbst."

Gorbatschow gibt allerdings auch zu bedenken, dass es durchaus Alternativen zur friedlichen Revolution gab: "Wenn wir besorgt gewesen wären, dann hätten wir die Soldaten nicht abgezogen. Wir hatten ja auch Panzer. Wenn wir die reingeschickt hätten, dann wäre es so geworden. Das hätte sogar bis zum Atomkrieg führen können. Und das wäre eine fürchterliche Variante gewesen."

Quelle: ZDF

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