Prepaid-Handys: Gesperrte Restguthaben frei gegeben
Archivmeldung vom 11.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 40 Millionen Besitzer von Prepaid-Handys können sich freuen: Ihre Restguthaben bleiben ihnen künftig wohl erhalten. Das belegt ein Fernsehbericht des ARD Wirtschaftsmagazins PLUSMINUS vom Südwestrundfunk (SWR).
PLUSMINUS hatte in mehreren Beiträgen kritisiert, dass die
Telefongesellschaften fast durchweg Handynummern und -guthaben
gesperrt hatten, wenn die Kunden den geforderten Mindestumsatz nicht
erreichten. Dies geschah, obwohl verbraucherfreundliche
Gerichtsurteile vorlagen, die diese Geschäftspraktiken für unzulässig
erklärten. Von den Netzbetreibern hatte O2 ein entsprechendes Urteil
des Oberlandesgerichts München umgesetzt und für Neu- wie Alt-Kunden
die Guthaben wieder frei geschaltet. T-Mobile hatte PLUSMINUS
gegenüber zwar versichert, dass zuvor gestrichene Guthaben an die
Prepaid-Kunden anstandslos zurück erstattet würden. Der Redaktion
liegen jedoch neue Fälle vor, die das Gegenteil beweisen.
Besonders viele Fälle von kundenunfreundlichem Verhalten sind bei
der PLUSMINUS-Redaktion über den Provider Debitel mit seinen rund 5
Millionen Prepaid-Kunden eingegangen. Das Unternehmen wehrte sich
nachdrücklich, die vorliegenden Urteile zur verbraucherfreundlichen
Handhabung der Restguthaben, auch gegen sich gelten zu lassen. Kurz
vor Ausstrahlung eines PLUSMINUS-Beitrags über die harte Haltung des
Unternehmens macht Debitel nun aber ein Kehrtwende. Ein
Unternehmenssprecher erklärt im PLUSMINUS-Interview, Debitel wolle ab
15. November 2006 auf die Streichung von nicht vertelefonierten
Guthaben verzichten. Auch Alt-Kunden sollen auf Wunsch - bis zu drei
Jahre rückwirkend - ihre Restguthaben ausgezahlt erhalten.
Das Verhalten von Debitel, dem größten deutschen Provider, deutet darauf hin, dass nun voraussichtlich auch die übrigen Netzbetreiber und Provider bei "Wenig-Telefonierern" auf die Streichung der Restguthaben verzichten werden. Bei Kunden, die innerhalb des ersten Vertragsjahres kein zusätzliches Guthaben für ihr Handy aufbuchen, soll aber bei vielen Anbietern wie debitel weiterhin die SIM-Karte für ausgehende Gespräche gesperrt und nach rund einem halben Jahr dann auch die Telefonnummer gelöscht werden. So will man erreichen, dass die Kunden zum Erhalt ihrer Telefonverbindung einen gewissen Mindestumsatz von wenigstens 10 oder 15 Euro jährlich tätigen. Mehr dazu bringt PLUSMINUS von SWR am Dienstag, 14.11.2006, 21.50 bis 22.15 Uhr in der ARD.
Quelle: Pressemitteilung SWR