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LKA-Chef Wünsch: Kinderschänder können sich nicht mehr sicher fühlen

Archivmeldung vom 24.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der neue Chef des Landeskriminalamtes, Ingo Wünsch, warnt nach den Terroranschlägen in Wien und Frankreich vor der aktuellen Situation in Nordrhein-Westfalen: "Die abstrakte Gefahr ist nach wie vor hoch", sagt Wünsch der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen.

Wünsch weiter: "Der islamistische Terrorismus hat eine Zeit lang in der öffentlichen Wahrnehmung keine allzu große Rolle mehr gespielt. Doch nach den Anschlägen stellt man plötzlich fest, dass das Thema noch genauso im öffentlichen Fokus sein müsste, wie es im Fokus der Sicherheitsbehörden steht."

Islamismus und Rechtsextremismus gelten beim LKA als besondere Schwerpunkte. "Die beiden Felder haben wir besonders im Fokus - seit längerer Zeit", berichtet Wünsch. "Andere ideologische terroristische Gefahren beobachten wir genau so intensiv, aber zurzeit geht davon keine so hohe abstrakte Gefahr aus."

Wünsch, der vor seiner Tätigkeit als LKA-Chef unter anderem als Sonderermittler im Missbrauchskomplex Lügde im Einsatz war, berichtet zudem, dass die Fälle von Kindesmissbrauch auch im Jahr 2020 signifikant steigen. "Auch wenn die Zahlen erschrecken, das ist gut so, wir leuchten damit das Dunkelfeld aus und Täter können sich nicht mehr sicher fühlen", sagt er. Nach den massenhaften Missbrauchsfällen in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster ist Wünsch davon überzeugt, dass es nicht nur einen weiteren Komplex gibt. "Es wird sehr, sehr viele geben. Nicht nur in NRW, sondern auch deutschland- und weltweit."

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)

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