Bischof Fürst sagt Tagung über Sexualität und Kirche ab
Archivmeldung vom 18.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat eine Tagung über Sexualität und Kirche in der Akademie des Bistums verboten. Der Bischof befürchte, dass die Veranstaltung zu "Polarisierungen" führe, heißt es in dem Absage-Schreiben der Veranstalter, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet.
Die Studientagung von Katholischer Akademie, Katholischer Erwachsenenbildung und mehreren Fachbereichen der Dözese Rottenburg-Stuttgart stand unter dem Titel "Let`s think about Sex". Dabei sollten Theologen und Sexualwissenschaftler über das Verhältnis von katholischer Sexualmoral und offener Gesellschaft sowie auch über den Missbrauchsskandal diskutieren.
Nach Auskunft des Bistums war es vor allem der Referentenkreis, der den Bischof zur Absage veranlasste. "Die Zusammensetzung war Bischof Fürst nicht ausgewogen genug", sagte Bistumssprecher Uwe Renz der Zeitung. Die Tübinger Theologin und Philosophin Regina Ammicht Quinn, die als Referentin teilnehmen sollte, hält die Absage für einen "Skandal". Es sei "genuine Aufgabe der Kirche", sich mit den Ursachen des Missbrauchsskandals in ihren Reihen zu befassen, sagte sie der "Frankfurter Rundschau". Zum Vorwurf mangelnder Ausgewogenheit sagte sie: "Das ist eine wissenschaftliche Tagung. Es geht nicht um Bekenntnisse und Ausgewogenheit." Im Übrigen sei die Tagung seit einem Jahr geplant und der Bischof eng einbezogen gewesen. Akademie-Direktorin Verena Wodtke-Werner und die anderen Organisatoren bedauerten die Entscheidung des Bischofs. Wodtke-Werner bestätigte, dass Fürst informiert war, und erklärte, die Akademie habe sich um Ausgewogenheit bemüht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur