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Jeder dritte Vermögende in Deutschland misstraut den Banken

Archivmeldung vom 09.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jeder dritte Vermögende hat wegen der Subprime-Krise das Vertrauen in die Banken verloren. Zudem ist die Angst vor einem schlechten wirtschaftspolitischen Klima gestiegen: Innerhalb der vergangenen neun Monate hat sich bei der Zielgruppe des Private-Banking die Zahl derer fast verdoppelt, die eine negative Klimaentwicklung fürchten; im Wealth-Management-Bereich hat sich die Zahl knapp verdreifacht.

Dies ergab jetzt das Trendbarometer Financial Market Tracker (FMT) des Instituts für Markencontrolling BrandControl. Für die Studie befragt das Frankfurter Institut zweimal jährlich 1.000 Gutverdiener, die zur Private-Banking- oder Wealth-Management-Zielgruppe zählen. Auf die privaten Großbanken und besonders auf die Landesbanken kämen schwere Zeiten zu, erklärt BrandControl-Geschäftsführer Dr. Harald Jossé. Sie müssten sich jetzt anstrengen, um das Vertrauen ihrer Zielgruppen zurückzugewinnen.

70 Prozent der Befragten sind die US-Hypothekenkrise und ihre Auswirkung auf den Finanzmarkt nicht entgangen. Dass diese dem Image der privaten in- und ausländischen Banken sowie der Landesbanken zusetzt, zeigt der wachsende Argwohn der Privatanleger: 44 Prozent der Private-Banking- und 38 Prozent der Wealth-Management-Zielgruppenbefragten haben das Vertrauen in die Banken verloren. Dies gilt vor allem für die Sachsen LB, der rund 20 Prozent der Private-Banking- und knapp ein Drittel der Wealth-Management-Zielgruppe misstrauen. Zwei weitere der insgesamt 40 analysierten Banken schneiden ebenfalls schlecht ab: In Deutsche Bank und West LB haben jeweils rund 20 Prozent der beiden Zielgruppen das Vertrauen verloren.

Die Entwicklung des wirtschaftspolitischen Klimas schätzen weit mehr Anleger als zuvor negativ ein: Waren es im März vergangenen Jahres 20 Prozent der Private-Banking-Zielgruppe, die eine Verschlechterung fürchteten, so waren es zum Jahresende rund 30 Prozent. Noch schneller wuchs die Sorge bei der Wealth-Management-Zielgruppe. Dort sprang der Wert von elf auf 27 Prozent.

Zum Misstrauen gesellt sich ein weiteres Problem: Viele Vermögende kennen die Anlageangebote der Banken überhaupt nicht. Dies trifft auf rund 20 Prozent der Private-Banking- und auf mehr als die Hälfte der Wealth-Management-Zielgruppenbefragten zu. Die Banken müssten gerade jetzt ihre Werbemaßnahmen ausbauen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und potenzielle Kunden anzusprechen, sagt Jossé. „Vertrauen kann nur durch offene und aufrichtige Kommunikation geschaffen werden und durch das Angebot vertrauenswürdiger Produkte. Hier müssen Unternehmens- und Marketingkommunikation bestmöglich zusammenspielen."

Für den FMT erhebt BrandControl zweimal jährlich Markenbekanntheit, Image und Markenvertrauen von Finanzdienstleistern, die Private Banking- und Wealth Management-Units betreiben. Gemessen werden ebenfalls Werbeerinnerung, Presseberichterstattung und relevante Finanzanlagethemen. Die Studie umfasst Privatbanken und ausländische Bankinstitute, deutsche Banken, Sparkassen sowie Landesbanken. Für die Studie befragt das Institut Vermögende mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 4.000 Euro, die zudem Immobilien, Wertpapiere oder Edelmetalle besitzen.

Quelle: BALL : COM Communications Company GmbH

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