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Windkraft-Ausbau stagnierte 2022

Archivmeldung vom 13.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Windkraft (Symbolbild) Bild: Screenshot Youtube, Bildzitat /WB/ Eigenes Werk
Windkraft (Symbolbild) Bild: Screenshot Youtube, Bildzitat /WB/ Eigenes Werk

In ihrem ersten Amtsjahr konnte die Ampel-Regierung die Nutzung der Windenergie in Deutschland nicht nennenswert erhöhen. So verzeichnete die Bundesnetzagentur Ende 2022 gegenüber dem Vorjahr nur ein Plus von 264 Windkraftanlagen an Land, während im letzten Jahr der Großen Koalition 274 Anlagen hinzugekommen waren.

Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Freitagausgaben berichten. In den Jahren 2016 und 2017 war der Bestand demnach noch jährlich um mehr als 1.300 Windräder an Land gewachsen, 2018 noch um 726 Anlagen. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, kamen im vergangenen Jahr außerdem 33 Windräder auf hoher See hinzu, im Vorjahr waren netto keine zusätzliche Anlagen in Betrieb gegangen.

Insgesamt gab es in Deutschland Ende 2022 demnach 57.919 Windkraftanlagen an Land und 1.532 auf See, mit einer Gesamtleistung von 66.003 Megawatt. Das ist ein Netto-Zuwachs von rund 2.100 Megawatt gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit zusätzlichen 8.700 MW von 2020 auf 2021. Der Vorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, bezeichnet das als "Windkraftausbau im Schneckentempo". "Die Ampel stagniert auf Groko-Niveau", sagte Bartsch dem RND. "Die Worte vom `schnelleren Aus bau erneuerbarer Energien` sind bisher eine Floskel." Wenn man den aktuellen Ausbau mit dem Jahr 2018 vergleiche, sei Habeck sogar langsamer als Altmaier, kritisierte der Linksfraktionschef, der die Anfrage an das Wirtschaftsministerium gestellt hatte. Im vorigen Jahr waren vor allem Bayern und Baden-Württemberg besonders langsam im Windkraft-Ausbau: In den beiden Südländern sind 2022 zusammen nur 24 von bundesweit insgesamt 505 Windrädern neu gebaut worden.

Die Differenz zum Netto-Zubau an Windkraft entsteht durch abgeschaltete Windräder. Die meisten Neubauten meldet die Bundesnetzagentur aus Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit jeweils mehr als 80 neuen Windrädern sowie Schleswig-Holstein mit 117 neuen Anlagen. "Söder und Kretschmann sind die Windkraftblockierer der Republik", sagte Linken-Fraktionschef Bartsch. "Nicht einmal fünf Prozent der 2022 neu in Betrieb genommenen Anlagen stehen in Bayern und Baden-Württemberg." Die Ampel müsse beim Windkraftausbau "endlich in die Gänge kommen und den Süden verpflichten, deutlich mehr zu tun", so Bartsch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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