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Mehrheit der Bundesbürger schränkt sich schon beim Einkaufen ein

Archivmeldung vom 29.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Armut breitet sich in Deutschland expotentiell schnell aus (Symbolbild)
Armut breitet sich in Deutschland expotentiell schnell aus (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Aufgrund der gestiegenen Energiepreise und der hohen Inflation schränken sich mittlerweile 60 Prozent der Bundesbürger beim Einkaufen ein. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE), über die die "Welt" berichtet.

Für die kommenden Monaten planen in Erwartung weiterer Preissprünge sogar 76 Prozent der Konsumenten, ihren Verbrauch zu reduzieren. Teils ist diese Zurückhaltung alternativlos, weil die Verbraucher sonst nicht mehr mit ihrem Geld auskommen. Davon jedenfalls berichten 83 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro und immerhin noch 62 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einem verfügbaren Monatsbudget zwischen 1.500 und 3.500 Euro.

Verändert hat sich das Einkaufsverhalten aber auch in den Haushalten, die es sich noch leisten könnten, unverändert Geld auszugeben, heißt es in der HDE-Umfrage, für die in der letzten August- und in den ersten beiden September-Wochen gut 1.600 Konsumenten befragt wurden. Immerhin 71 Prozent aus dieser Gruppe kaufen aus Sorge vor weiter steigenden Kosten weniger oder zumindest günstiger ein. Gespart wird vor allem bei Mode und Bekleidung, aber auch bei Möbeln und Unterhaltungselektronik. Zudem kündigen die Verbraucher an, künftig die Zahl der Restaurant- und Kneipenbesuche zu reduzieren sowie weniger Urlaub und Ausflüge zu machen und darüber hinaus Freizeit- und Kulturveranstaltungen wie Kino, Theater und Konzerte vielfach zu streichen.

"Die Konsumstimmung ist seit Monaten im Keller, die Kunden sind mit Blick auf die großen Unsicherheiten bei Energie und Preisen sehr zurückhaltend", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Für die Unternehmen sei das eine große Herausforderung. "Denn nach zwei extrem fordernden und für viele wirtschaftlich schwierigen Jahren der Pandemie müssen sie zudem auch im eigenen Betrieb mit den exorbitant steigenden Energiekosten zurechtkommen. Das überfordert viele und gefährdet unternehmerische Existenzen und Arbeitsplätze", sagte Genth, der nun temporäre und schnell wirksame Wirtschaftshilfen für den Einzelhandel fordert, etwa eine Gas- und Strompreisbremse. "Zudem darf der Handel bei den Hilfsprogrammen nicht hinten runterfallen. Wer die Branche vergisst, ignoriert ihre Bedeutung als Arbeitgeber und Kernelement der Innenstädte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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