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Terror-Verdacht: BKA informierte Kölner Polizei nicht über mögliches Anschlagsziel Deutzer Kirmes

Archivmeldung vom 05.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bundeskriminalamt
Bundeskriminalamt

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Kölner Polizei wusste bis zu einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" nicht, dass mutmaßliche islamistische Terroristen die Osterkirmes im Stadtteil Deutz als mögliches Anschlagsziel ausgekundschaftet hatten. Das bestätigte ein Sprecher der Kölner Behörde der Zeitung.

Demnach habe das Bundeskriminalamt (BKA) entsprechende Informationen nicht weitergegeben. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte nach Einsicht in Vermerke des BKA am Dienstag berichtet, dass drei im Juli 2023 festgenommene Terrorverdächtige wenige Monate zuvor zahlreiche Fahrgeschäfte der Deutzer Kirmes ausgekundschaftet und diese und die Umgebung fotografiert hatten. Die Ankläger der Bundesanwaltschaft gehen davon aus, dass die Männer die Kirmes am Ostermontag 2023 ausspähten, "um abzuklären, ob es sich um einen geeigneten Anschlagsort handelt".

Die Bundesanwaltschaft und die niederländische Justiz ließen die insgesamt neun Personen umfassende Terrorgruppe, der Männer aus Zentralasien angehören, am 6. Juli 2023 in NRW und den Niederlanden festsetzen. Auch nach der Festnahme erfolgte keine Information an die NRW-Landespolizei. Ab Ende Oktober fand die Deutzer Herbstkirmes daher ohne Vorwarnung an die örtliche Polizei statt. In NRW-Sicherheitskreisen stößt die ausbleibende Information laut "Kölner Stadt-Anzeiger" auf Unverständnis - zumal inzwischen Personen aus dem Umfeld der inhaftierten Terror-Gruppe verdächtigt werden, an Silvester einen Anschlag auf den Kölner Dom geplant zu haben. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge äußerte das BKA gar den Wunsch an die Kölner Polizei, die Öffentlichkeit kurz vor Weihnachten nicht über diese Pläne zu informieren. Das BKA bezeichnete die Zusammenarbeit mit der Polizei in NRW als "vertrauensvoll". Es habe keine Anweisung an Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen gegeben habe, die Bevölkerung nicht über die Terrorgefahr zu informieren.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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