Zahl der Sonnenstudios durch EU-Verordnung rückläufig
Archivmeldung vom 25.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Chef des Sonnenstudio-Betreibers Sunpoint, Wolfgang Müller, zeigt sich skeptisch, wenn es um die Zukunft seiner Branche geht: "Das Geschäft ist rückläufig, und es wird auch weiter schrumpfen", sagte Müller der "Welt am Sonntag". Von den vormals 400 Sonnenstudios betreibt der Marktführer in Deutschland nur noch 300.
Davon führt das Unternehmen 40 Prozent in Eigenregie, Kleinbetriebe als Franchise-Unternehmer hätten kaum noch eine Chance: "Es ist für einen Einzelbetreiber kaum mehr möglich, ein Geschäft zu eröffnen", sagte Müller. Ein Grund sei eine EU-weite UV-Schutz-Verordnung aus dem vergangenen November, die Kunden vor Gesundheitsschäden schützen soll.
Die Mitarbeiter in den Sonnenstudios müssen danach unter anderem den Hauttyp des Kunden festlegen, einen Bestrahlungsplan erarbeiten und die auf der Sonnenbank verbrachte Zeit jedes Kunden kontrollieren. Die Qualifizierung des Personals aber ist schwierig, da für die notwendige Schulung der Mitarbeiter bislang lediglich zwei Ausbildungsstätten, beim Deutschen Saunabund und der BSA Sportakademie, vom Bundesumweltministerium zugelassen sind.
Nach Auskunft des Bundesfachverbandes Besonnung reiche das bei Weitem nicht aus. Bis die etwa 30.000 Beschäftigten der Branche ausgebildet seien, könnten Jahre vergehen. Noch finden bei den zuständigen Ländern kaum Überprüfungen statt, ob die EU-Regelung eingehalten wird. Sollten sie jedoch die Kontrolle verschärfen, dürften neue Einbußen in der Branche folgen.
Sunpoint hat im vergangenen Jahr einschließlich der Franchisefirmen etwa 100 Millionen Euro Umsatz erzielt, das Geschäftsvolumen bezifferte Müller auf einen Anteil von 40 Millionen Euro. Rund 85 Prozent des Umsatzes macht Sunpoint mit Sonnenbänken, den Rest steuern Kosmetikartikel und Schönheitsangebote bei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur