Costa-Concordia-Unglück: Angebliche Geliebte des Kapitäns wehrt sich
Archivmeldung vom 08.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDomnica C., die 26-jährige Moldawierin, die nach der Havarie der Costa Concordia als angebliche Geliebte des Kapitäns tituliert wurde, wehrt sich gegen den Vorwurf, mit Schuld an dem Unfall gewesen zu sein. "Die Medien haben es so dargestellt, als hätte ich den Knopf gedrückt und das Schiff versenkt. Da wurde viel Falsches verbreitet, viel Erfundenes, Diffamierendes", sagte sie jetzt der "Welt am Sonntag". "Ich will, dass mein Name reingewaschen wird. Zu hundert Prozent."
Für Dienstag ist in Grosseto die erste Anhörung im Prozess gegen den Kapitän angesetzt. Weil die Anwälte in Italien streiken, kann sich der Auftakt um eine Woche verschieben. Der Kapitän ist angeklagt wegen mehrfacher, fahrlässiger Tötung, Körperverletzung, Havarie, vorzeitiges Verlassen des Schiffs, Zurücklassen Hilfsbedürftiger sowie Verweigerung der Zusammenarbeit mit den Behörden.
Bei der Havarie der Costa Concordia am 13. Januar 2012 vor der Insel Giglio im Mittelmeer waren 32 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch zwölf Deutsche. Domnica C. war während des Aufpralls des Kreuzfahrtschiffs neben anderen Personen auf der Kommandobrücke. Deren Anwesenheit habe für "erhöhte Ablenkung und zusätzliche Verwirrung des Kapitäns" gesorgt, heißt es in dem Bericht der Staatsanwaltschaft.
Angeklagt oder als Zeugin benannt wird Domnica C. dennoch nicht. Stattdessen nimmt sie als Zivilpartei am Prozess teil, um nach der strafrechtlichen Aufarbeitung den Schuldigen auf Schadenersatz verklagen zu können. Seit dem Unglück finde sie keine Arbeit mehr, sagte sie der "Welt am Sonntag".
Bei drei Kreuzfahrtgesellschaften und bis zu 15 Hotels habe sie sich beworben. Doch sie ernte nur Absagen. "Ich muss wieder bei null anfangen. Das ist nicht einfach mit einem Kind", sagte C. Ihre Tochter ist drei, zusammen mit ihr lebt sie bei ihrer Mutter. Den Kapitän verteidigt sie jedoch: "Er hat das Beste versucht. Aber er bekam die Situation nicht in den Griff."
Quelle: dts Nachrichtenagentur