Andrea Nahles sieht keine Gefahr für eine rezessionsbedingte Entlassungswelle
Archivmeldung vom 03.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, sieht trotz möglicher Wirtschaftsrezession keine Gefahr einer Entlassungswelle in Deutschland. "Wir beobachten, dass die deutschen Unternehmen solange wie möglich die Beschäftigten halten. Weil sie ja wissen, dass der deutsche Arbeitsmarkt so viele Fachkräfte gar nicht mehr hergibt, ist dieses alte Schema, das wir im Kopf haben: es gibt wirtschaftliche Probleme, wir entlassen die Leute - das ist eben nicht mehr so", sagte Nahles im Interview mit dem Fernsehsender phoenix.
Viele Unternehmen entschieden sich für Kurzarbeit, dies sei auch an leicht steigenden Zahlen sichtbar, die aber noch nicht besorgniserregend seien. Ein leicht negatives oder nur schwach steigendes Wirtschaftswachstum sei für den Arbeitsmarkt nicht so entscheidend. "Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt zwar Spuren, es gibt leichte Tendenzen, dass Arbeitslose nicht mehr so leicht neue Arbeit finden, aber im Großen und Ganzen, kann ich sagen, bleibt das auch im Jahr 2023 im Frühjahr stabil", sagte Nahles.
Die Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit wünscht sich als "Lern-Erfahrung" aus der Corona-Pandemie die Einführung eines vereinfachten Krisen-Kurzarbeitergeldes, um auf umfassende branchen-übergreifende Krisen besser reagieren zu können. Dadurch solle vor allem der bürokratische und personelle Aufwand bei der Auszahlung des Kurzarbeitergeldes verringert werden. "Deshalb schlagen wir vor, dass wir ein solches vereinfachtes Instrument gesetzlich verankern. Das kann dann auch gerne erstmal in der Schublade liegen. Ich würde es aber gerne haben, um dann kurzfristig handlungsfähig zu sein und schnell wieder agieren zu können", so Nahles. Während der Corona-Pandemie habe die Bundesagentur mit 11.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kurzarbeitergeld ausgezahlt. Dadurch seien viele andere Aufgaben der BA zu kurz gekommen.
Quelle: PHOENIX (ots)