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Cold Response: Einsatzgruppenversorger "Berlin" von multinationaler Übung zurück

Archivmeldung vom 14.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der Einsatzgruppenversorger "Berlin" in den Gewässern vor Norwegen. Bild: Bundeswehr
Der Einsatzgruppenversorger "Berlin" in den Gewässern vor Norwegen. Bild: Bundeswehr

Am Donnerstag, den 14. April 2022 um 10 Uhr, lief der Einsatzgruppenversorger (EGV) "Berlin" in seinen Heimathafen Wilhelmshaven ein. Die "Berlin" war Teil der multinationalen Übung Cold Response, wo rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten aus 27 Nationen mit 50 Schiffen und Booten sowie 200 Flugzeugen bis Anfang April die Verteidigung und militärische Verstärkung Norwegens übten.

Ein Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine besteht nicht. Cold Response ist eine regelmäßig stattfindende norwegische Übung am Polarkreis mit dem Schwerpunkt, die nördliche Flanke des Bündnisses zu verteidigen und nahm im Jahre 2006 ihren Anfang. Die Bundeswehr unterstützt ihre Bündnispartner. Die Deutsche Marine war mit mehreren hundert Frauen und Männern vor Ort. "Selbst unter den widrigsten klimatischen Bedingungen, mit denen wir dort konfrontiert waren, konnten wir zusammen mit den anderen NATO Partnern ein starkes Zeichen des Zusammenhalts setzen", so der Kommandant "Berlin", Fregattenkapitän Stefan Klatt (53). Norwegens Nachbarländer Schweden und Finnland nahmen ebenfalls am Manöver teil. Sie sind zwar keine NATO-Mitglieder, kooperieren aber seit Jahren intensiv mit der Allianz.

In diesem Jahr lag ein Fokus der Übung darauf, militärische Verstärkungen der NATO nach Norwegen zu bringen. Dazu wurden maritime Operationen wie amphibische Anlandungen von Truppen und Material geübt. Der EGV konnte hier als Versorgungsschiff tatkräftig unterstützen. "Unter den zahlreichen Seeversorgungsmanövern, die wir während dieser Zeit durchgeführt haben, waren zu meiner Freude zwei sehr besondere. Zum einen haben wir mit dem amerikanischen Zerstörer 'USS Donald Cook' das 400. Schiff an unserer Backbord-Seite mit Kraftstoff versorgt, zum anderen fand wenig später die insgesamt 750. Versorgung einer Einheit mit Kraftstoff in See durch die 'Berlin' statt; Empfänger war in diesem Fall die Korvette 'Erfurt'", resümiert der Kommandant. "Die Besatzung ist sehr stolz auf das Geleistete und wir freuen uns nun wieder nach Hause zu kommen und die Ostertage gemeinsam mit unseren Familien und Freunden verbringen zu können", ergänzt Fregattenkapitän Klatt abschließend.

Hintergrundinformationen zum Einsatzgruppenversorger "Berlin"

Die Einsatzgruppenversorger der Marine sind mit 174 Metern die größten Schiffe der Flotte und verdrängen rund 20.000 Tonnen. Die Schiffe der Berlin-Klasse versorgen Einsatzverbände in See mit allen notwendigen Ressourcen: Kraftstoff, Material und Munition. Als Multifunktionsschiffe stellen die Einsatzgruppenversorger, kurz EGV, außerdem medizinische Spezialkapazität bereit sowie für Führungsaufgaben satellitenbasierte Kommunikationstechnik. Mit solchen Fähigkeiten machen diese Schiffe Marineverbände von Häfen unabhängig, da sie die Durchhaltefähigkeit in See wird je nach Größe des Verbandes mehr als verdoppelt und das weltweit.

Das Transportvermögen des Einsatzgruppenversorgers umfasst 230 Tonnen Proviant, fast ebenso viel an Munition sowie 9.500 Kubikmeter Kraftstoffvorrat. Die mehr als 1.300 Kubikmeter Frischwasser an Bord lassen sich ständig in Trinkwasserqualität durch spezielle Anlagen aus dem Meer nachproduzieren. Diese Versorgungsgüter kann der EGV in Fahrt und auf hoher See an andere Schiffe abgeben, auch an zwei gleichzeitig.

Zur Flüssiggutübergabe dient das Schlauchsystem, das die Berlin-Klasse an der bügelartigen Großvorrichtung mitführt. Ebenso markant sind zwei riesige Kräne an Oberdeck. Ihre Hebefähigkeit erlaubt dem Versorgungsschiff, zum Beispiel Container eigenständig zu verladen. Weiteres Plus: Nicht zuletzt: Ein Staukonzept mit Wertstofftrennung bietet umweltgerechte Abfallentsorgung.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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