Social Web vermittelt unrealistisches Elternbild
Archivmeldung vom 10.10.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSoziale Medien erzeugen irrführende Vorstellungen von perfekten Familien und treiben Eltern damit zur Verzweiflung. Laut einer Umfrage der gemeinnützigen Organisation Home-Start Scotland fühlen sich Eltern in Schottland von den Idealen, die Bilder auf Facebook und Instagram vermitteln, zunehmend unter Druck gesetzt.
"Eltern müssen authentisch sein"
"Dieser Druck war immer schon da. Er beginnt schon in der Krabbelstube, wo manche Kinder bestimmte Dinge schneller lernen als andere. Aber weil Eltern jeden Tag mehrmals über ihr Smartphone mit übersteigerten Idealen konfrontiert sind, wird er heute immer intensiver. Aber anstatt perfekt zu sein, sollten Eltern lieber authentisch sein, denn nur dann können Kinder etwas lernen. Sie müssen auf ihre Kinder zugehen und dürfen nicht so tun, als würden Probleme nicht existieren", rät Veronika Lippert, Obfrau der Elternwerkstatt http://elternwerkstatt.at , im Gespräch mit pressetext.
Home-Start Scotland hat für die Studie 1.500 Eltern befragt. Von diesen fühlen sich 62 Prozent von sozialen Medien unter Druck gesetzt. Die Hälfte sind der Meinung, dass Eltern sich dafür schämen, nicht den dort gesetzten Idealen entsprechen zu können und sich deshalb nicht trauen, um Hilfe zu bitten, wenn sie sich überfordert fühlen. Home-Start Scotland zufolge lassen sich Eltern bei Problemen üblicherweise erst nach sechs bis neun Monaten beraten.
Soziale Medien sind "rosarote Brille"
"Viele Menschen fühlen sich nicht in der Lage, über Probleme mit den Kindern offen zu sprechen. Eltern stehen unter dem Druck, perfekt zu sein. Instagram, Facebook und andere soziale Plattformen präsentieren die Realität durch eine rosarote Brille und zeigen ein unerreichbares Bild von perfekten Eltern", heißt es in der Studie. Die Autoren betonen, dass sich Eltern beraten lassen müssen, wenn sie sich überfordert fühlen. Sie dürften sich bei ihren Zielen nicht an den unrealistischen Bildern orientieren, die sie in sozialen Medien sehen.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas