Geheimdienst MI6 lockt mit Themseblick
Archivmeldung vom 14.10.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeDie Agenten Ihrer Majestät werben erstmals im Internet um Rekruten. derstandard.at, berichtet
Aus dem Inhalt:
Erwarten Sie nicht, dass Ihnen James Bond einen Wodka-Martini reicht, geschüttelt, nicht gerührt. Dafür dürfen Sie in einem Büro den Blick über die Themse genießen, im Keller Squash spielen, in der Kantine am Fünf-Uhr-Tee nippen und sich fühlen wie in einer großen Familie. Vorausgesetzt, Sie haben "internationale Interessen, sind anpassungsfähig und einfallsreich".
James Bonds real existierende Kollegen haben die Zeichen der Zeit erkannt. Seit Donnerstag sind sie mit einer eigenen Website auf dem Markt, www.mi6.gov.uk. Für Englands Agenten ist das nichts weniger als eine Revolution. Lange hüllte sich MI6 nämlich so sehr in Schweigen, dass der Laie nicht einmal wissen durfte, wie der Spionagechef hieß. Der Mann war "C", das personifizierte Rätsel. C wie Cumming, Mansfield Cumming, der Gründer. 1909 hob er den Auslandsgeheimdienst aus der Taufe.
Seine Mitarbeiter suchte sich der Secret Intelligence Service in aller Regel in Oxford und Cambridge. Mit dem elitären Gehabe nobler Herrenclubs kämpft es sich allerdings schlecht gegen die Hightech-Terroristen des 21. Jahrhunderts. Premier Tony Blair will, dass der Geheimdienst wächst und Hunderte neue Leute einstellt. Gesucht sind Angehörige ethnischer Minderheiten, junge Briten mit nahöstlichem oder pakistanischem Hintergrund, die in die geschlossenen Zirkel Al-Kaidas eindringen sollen. Das Einstiegsgehalt liegt übrigens bei 31.000 Euro