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Bildungsforscher fordern "Prüfung" für Schulbücher

Archivmeldung vom 27.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Georg Marinschek / pixelio.de
Bild: Georg Marinschek / pixelio.de

Die Wirksamkeit von Lernmaterialien und Unterrichtsmethoden wird in Deutschland zu wenig hinterfragt. Ja, die deutschen Schulen haben ihre Werte beim Pisa-Test in den vergangenen Jahren verbessern können. In wichtigen Fächern schneiden die Kinder in deutschen Klassenzimmern besser ab als noch vor einigen Jahren. Aber woran liegt das?

Nicht jedenfalls am planvollen Umgang mit den Lehrmaterialien und Unterrichtsmethoden, wie Experten in der aktuellen Ausgabe des Magazins GEO berichten. "In Deutschland werden zum Beispiel Schulbücher praktisch nie auf ihre Lernwirksamkeit geprüft", schreibt Autor Christoph Kucklick. "Ob die darin verwendeten Erklärungen nachweislich den Schülern weiter helfen, das wird nicht systematisch getestet, obwohl man das könnte. Das ist ein Skandal."

Zumal solche standardisierten Prüfungen in anderen Ländern längst eingesetzt werden. In Japan etwa dürfen in Schulen nur Methoden verwendet werden, die vorher an "Forschungsschulen" jahrelang erprobt und optimiert wurden. Und auch in der Schweiz werden zumindest manche Lern-Materialien, bevor sie Schülern in die Hand gegeben werden, wie ein Medikament auf ihre Wirksamkeit getestet, in dem man Vergleichsgruppen mit verschiedenen Erklär-Modellen lernen lässt, und dann die Ergebnisse vergleicht. Man könne so natürlich einen guten Unterricht nicht erzwingen," sagt Ralph Schumacher vom MINT-Zentrum der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. "Aber wir können auf diese Weise die Chance auf guten Unterricht an Schweizer Schulen ein bisschen vergrößern."

Deutsche Experten drängen darauf, Schulmaterialien auch hierzulande ähnlich zu überprüfen. "Wir brauchen ein viel strikteres Zulassungsverfahren", sagt etwa Martin Wellenreuther, Bildungsforscher an der Leuphana-Universität Lüneburg.

Quelle: Gruner+Jahr, GEO (ots)

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