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Umfrage: Bahnreisende wollen nicht auf Ticketautomaten verzichten

Archivmeldung vom 18.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Petra Schmidt / pixelio.de
Bild: Petra Schmidt / pixelio.de

Obwohl bei der Deutschen Bahn die meisten Kunden ihre Tickets digital kaufen, will die Mehrheit der Reisenden nicht darauf verzichten, ihre Fahrkarten auch in Zukunft an Automaten oder Schaltern kaufen zu können. Das ergab eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

64 Prozent der Bürger finden es demnach "eher schlecht oder sehr schlecht", wenn sie Bahnfahrkarten künftig ausschließlich über das Internet oder Apps buchen können. Besonders kritisch sehen den reinen Online-Verkauf ältere Leute: 75 Prozent der Menschen über 50 Jahren halten dies für schlecht. Aber selbst unter den jüngeren 18- bis 29-Jährigen sieht jeder zweite Befragte (49 Prozent) den reinen Online-Verkauf kritisch. 

Die Vorständin der Verbraucherzentrale, Ramona Pop, fordert die Bahn auf, niemanden durch die Digitalisierung zu benachteiligen: "Menschen dürfen nicht vom Ticketerwerb oder günstigen Tarifen ausgeschlossen werden, nur weil sie keinen Online-Zugang haben oder lieber ohne Angabe privater Informationen mit der Bahn fahren wollen." Die Deutsche Bahn müsse "ihrer Rolle gerecht werden und ihre Angebote für alle Menschen verfügbar machen". Besonders ärgerlich für viele: Bereits heute bietet die Bahn Spar- und Superspartickets nicht mehr an ihren DB-Automaten an. Vielmehr können dort nur noch die deutlich teureren Flex-Tickets gekauft werden. Wer ein Spar- oder Superspartickets am Schalter kaufen möchte, muss dort dann eine E-Mail-Adresse oder Handynummer hinterlegen. 

Die VZBV-Chefin kritisiert dieses Vorgehen scharf: "Dass ausgerechnet der Erwerb günstiger Spar- und Superspartickets erschwert wird, birgt auch soziale Sprengkraft. Diejenigen, die sowieso jeden Euro zwei Mal umdrehen müssen, dürfen nicht das Nachsehen haben und zusätzlich mit ihren Daten zur Kasse gebeten werden. Digitalisierung mit der Brechstange lässt zu viele Menschen zurück." Der Kauf von Sparpreis-Tickets an Automaten müsse weiterhin möglich sein, fordert Pop. Zudem müsse die Angabe von persönlichen Kontaktinformationen am Schalter freiwillig bleiben. Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen Jahren ihre digitalen Angebote deutlich ausgebaut: Aktuell buchen laut Bahn 84 Prozent aller Reisenden ihre Fernverkehrstickets per App im DB-Navigator oder im Internet. 

"Tendenz steigend", sagte eine Bahn-Sprecherin. Vor zehn Jahren machten dies nur 51 Prozent. Der Fahrgastverband Pro Bahn hält es für sinnvoll, Tickets zunehmend auf den Online-Verkauf umzustellen. "Ausgedruckte Tickets werden langfristig zu Nostalgieprodukten. Für die Zeit der Transformation ist es jedoch wichtig, dass alle auch alternativ noch ihre Tickets an Automaten oder Schaltern erhalten können", sagte der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, den Funke-Zeitungen. Wichtig sei es, dass es bei Digitaltickets eine Rückfallebene für Kunden gibt, falls das Bahnsystem mal nicht funktioniere.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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