"Das Gefühl, gehetzt zu sein, hängt viel seltener von Verpflichtungen ab als wir glauben"
Archivmeldung vom 27.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Behauptung klingt provozierend: Zeitdruck machen wir uns selbst. "Wir fühlen uns häufig wie Ruderer auf einer Galeere, die sich einem äußeren Takt beugen müssen - vorgegeben von Uhrzeiten, Terminen, Verpflichtungen", sagt Erfolgsautor Stefan Klein in der aktuellen Ausgabe von emotion, dem neuen Magazin für Persönlichkeit, Partnerschaft und Psychologie von Gruner + Jahr.
"Tatsächlich aber gibt es nur wenige Wahrnehmungen, die wir so leicht
selbst verändern können wie die der Zeit. Wir alle sind Regisseure
unserer Zeit."
Die zweijährige Arbeit an seinem neuen Buch "Zeit - der Stoff, aus
dem das Leben ist" habe ihn selbst sehr verändert, erzählt er. "Die
wichtigste Einsicht ist, dass ich eine viel größere Freiheit im
Zeiterleben habe als ich je gedacht hätte." Stress und Hetze, die
Erwartungen des Chefs, das Kind, das plötzlich krank wird - alles
hausgemacht? "Natürlich gibt es äußere Bedingungen, die wir nicht
oder nur langfristig in der Hand haben", räumt Klein ein. Tatsächlich
aber gehe uns viel Zeit dadurch verloren, dass wir nicht konzentriert
bei einer Sache bleiben können: "Wir werden immer ablenkbarer - und
das ist gefährlich, weil ständig geteilte Aufmerksamkeit ungeheuer
anstrengend ist. Das ist wirklich eine Quelle von Stress, nicht die
vielen Termine."
Oft seien es schlicht die eigenen Erwartungen, die uns stressen und uns das Gefühl geben, wir hätten "keine Kontrolle über den Ablauf unserer Tage. Wir haben überzogene Angst vor den Folgen, wenn wir eine - häufig selbst gewählte - Verpflichtung nicht erfüllen. All das haben wir in der Hand".
Quelle: Pressemitteilung emotion