Bürgerschaftliches Engagement: Alte Stiftungen leben wieder auf
Archivmeldung vom 10.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttSachsen-Anhalt erweckt vergessene Stiftungen, die teils noch aus dem Mittelalter stammen, zu neuem Leben. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Experten des Landesverwaltungsamts wälzen dafür jahrhundertealte Testamente, Urkunden und Bücher. So will Sachsen-Anhalt die einst blühende Stiftungslandschaft wiederbeleben, die unter den Nationalsozialisten und der SED-Herrschaft stark gelitten hat.
So wurden zu DDR-Zeiten von einst 1 600 Stiftungen etwa 700 liquidiert. "Diese Stiftungslandschaft ist heute nur noch in Ansätzen vorhanden", schreibt Sachsen-Anhalts Innenministerium in seiner neuesten Analyse. Nicht nur aus historischem Interesse prüfen Behörden bereits seit der Wende, ob Uralt-Stiftungen reaktiviert werden können: Dabei spielt die Frage eine Rolle, ob frühere Auflösungen juristisch korrekt abliefen. Somit geht es automatisch auch um altes Vermögen wie Pachtland, Immobilien - oder auch verliehenes Geld, das der Stiftung heute noch zusteht. In 118 Fällen gelang die Revitalisierung alter Stiftungen seit 1991 bereits.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)