Terror-Angst lässt Nachfrage bei Sicherheitsdiensten steigen
Archivmeldung vom 21.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie privaten Sicherheitsdienste in Deutschland verzeichnen nach den Anschlägen von Paris eine verstärkte Nachfrage. Eine Befragung des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) unter seinen rund 900 Mitgliedsunternehmen habe ergeben, dass etwa ein Drittel der Betriebe nach den Terroranschlägen zusätzliche Anfragen bekommen habe, sagte eine Verbandssprecherin der "Welt". Die Mehrzahl der neuen Anfragen komme von privaten Unternehmen, die nach Schutzmöglichkeiten für ihre Veranstaltungen und Gebäude suchten.
Die Hälfte der zusätzlichen Anfragen beziehe sich auf die Ausweitung von bereits bestehenden Schutzmaßnahmen. Dabei kann es laut der Sprecherin sowohl um eine Verstärkung des Personals als auch um eine Verlängerung der Bewachungszeiten gehen. Bei 20 Prozent der neuen Anfragen lasse sich "zweifelsfrei ein enger Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris erkennen", so die BDSW-Sprecherin.
Neben der Auftragslage hat sich bei der Hälfte der befragten Sicherheitsdienste auch die Zusammenarbeit mit den Behörden verändert. Die Unternehmen gaben an, dass der Kontakt zur Polizei nach den Anschlägen von Paris noch enger geworden sei. "Wir sind uns vollkommen bewusst, dass wir als Veranstalter eine besondere Verantwortung für die Sicherheit unserer Konzertbesucher tragen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, der "Welt". "Die Sicherheitsstandards sind bereits sehr hoch und sofern es erforderlich sein sollte, werden wir sie noch verstärken." Die Aufmerksamkeit werde sich noch einmal erhöhen. "Möglicherweise werden noch flächendeckender Einlasskontrollen stattfinden, zum Beispiel auch bei kleineren Musikclubs, die bislang darauf verzichten", sagte der Verbandspräsident. Hundertprozentige Sicherheit könne es aber natürlich nie geben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur