FDP-Generalsekretär: Ungleichheit mobilisert Kräfte des Einzelnen
Archivmeldung vom 24.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Liberalen sollten sich stärker in die Debatte um soziale Gerechtigkeit einmischen. Das fordert der nordrhein-westfälische FDP-Generalsekretär Christian Lindner in einem Beitrag für das Buch "Freiheit: gefühlt - gedacht - gelebt", aus dem die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" vorab zitiert.
Angesichts schwindenden Vertrauens in die Gerechtigkeit des deutschen Wirtschaftssystems liege für die FDP eine Chance darin, ihren Gerechtigkeitsbegriff "in Abgrenzung zum ausgehöhlten Kampfbegriff der ,sozialen Gerechtigkeit' zu präzisieren", schreibt Lindner in seinem Beitrag "Freiheit und Fairness". Die Freiheit gehe dabei jedoch "ausdrücklich der Gerechtigkeit voraus". Lindner greift zugleich die Parteien der großen Koalition an - es sei "kein zivilisatorischer Fortschritt", dass durch die Politik von "Sozialdemokraten und christlich Sozialen" die Gruppe der Empfänger von staatlichen Transferleistungen immer größer werde: "Eine Gesellschaft von Taschengeldempfängern müssen wir uns als unglückliche Gesellschaft vorstellen." Stattdessen sei Ungleichheit "die Hefe im Teig der Marktgesellschaft": "In einer solchen Ordnung der Freiheit mobilisiert Ungleichheit Energien und hält jeden dazu an, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen."
Quelle: Rheinische Post