Das Polizeipräsidium Gelsenkirchen erhält einen neuen vierbeinigen Kollegen
Archivmeldung vom 19.10.2017
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Freigeschaltet durch André Ott13 Monate ist er erst alt. Seit gut 5 Wochen lebt und trainiert er nun bei seinem neuen Kollegen, dem Polizeioberkommissar Ralf R., einem 49-jährigen Diensthundeführer des PP Gelsenkirchen. Dieser ist total begeistert von dem schwarzen Malinoisrüden, der auf den klangvollen Namen "Devil" hört.
Seit dem gestrigen Tag darf er sich nun mit Fug und Recht "Polizeidiensthund" nennen und steht bei der Polizei des Landes NRW in Lohn und Brot. Doch vorher musste sich das Team aus Diensthundeführer und Diensthund einer sehr anspruchsvollen Prüfung unterziehen, durch die Devils grundsätzliche Eignung zum Polizeidienst getestet werden sollte. Unter den Augen eines unabhängigen Leistungsrichters absolvierten die Beiden alle Prüfungsteile mit Bravour, so dass der Prüfer am Ende nur seine Zustimmung zum Ankauf des Hundes durch das Land NRW geben konnte. Bereits vor der Prüfung musste Devil sich den umfangreichen Untersuchungen eines Vertragstierarztes unterziehen, aber auch dieser hatte nichts gegen seine Aufnahme in den Polizeidienst einzuwenden. Der 13 Monate alte Rüde startet nun in die Ausbildung zum Diensthund. 6 Monate dauert diese intensive Ausbildung in der Regel.
Sie ist vollgestopft mit interessanten, abwechslungsreichen, aber auch sehr anstrengenden Inhalten, die nach erfolgreicher Abschlussprüfung aus dem neugierigen und sehr motivierten Junghund einen Rauschgiftspürhund machen soll. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg und die tägliche Arbeit miteinander wird aus dem Polizeioberkommissar und Devil ein richtiges Team werden lassen. Eine tolle Geschichte, vor allem wenn man bedenkt, dass die Beiden auf einem für die Polizei eher untypischen Weg zueinander gefunden haben. Schon länger war Ralf R. auf der Suche nach einem Nachfolger für seinen kurz vor der Pensionierung stehenden Diensthund Paul, als er von einem anderen Kollegen den Hinweis auf einen schwarzen Malinois-Rüden im Tierheim Solingen bekam.
Auf der Internetseite des Tierheims fand er einen kurzen Steckbrief mit zwei Bildern des Hundes. Zu lesen war hier: "Rasse: Malinois Geschlecht: männlich Geboren: September 2016 Größe: groß Von: Tierheim-Team Hier möchten wir Ihnen unseren Devil vorstellen. Devil kam zu uns ins Tierheim, da seine Besitzer mit ihm überfordert waren. Der hübsche Rüde kennt es, laut seinen Vorbesitzern im Auto mitzufahren, er ist verträglich, hat bereits Erfahrung mit Kindern und beherrscht einige Grundkommandos. Katzen hat Devil bisher noch nicht kennengelernt und ebenfalls ist es unklar, ob er alleine bleiben kann. Ganz rassetypisch braucht Devil konsequente Führung und sowohl körperliche als auch mentale Auslastung.
Trotz gelernter Grundkommandos sollten seine zukünftigen Besitzer eine Hundeschule besuchen." Das Interesse unseres Hundeführers war geweckt und auch die "konsequente Führung und sowohl körperliche, als auch mentale Auslastung" sind für einen polizeilichen Diensthund das tägliche Brot. Schon nach dem ersten Besuch im Tierheim war ihm klar, dass er es mit dem jungen Rüden versuchen wollte. Mit Zustimmung der für den Ankauf der Polizeihunde zuständigen Dienststelle dem Landesamt für Polizeitechnische Dienste (LZPD NRW) und mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter des Solinger Tierheims, zog Devil zunächst auf Probe zu Ralf R., so dass die Beiden sich besser kennenlernen konnten und er ihn auf die Eignungsprüfung vorbereiten konnte. Diensthunde, die aus dem Tierheim kommen, sind bei der Polizei eher die Ausnahme.
Ralf R. und seine Kollegen erinnern sich an keinen ähnlichen Fall. In der Regel kommen sie direkt aus der eigenen Zucht der Polizei beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP NRW) in Stukenbrock oder von anderen Züchtern, denn die Hunde müssen ganz besondere Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen haben, um für den Polizeidienst in Frage zu kommen. Ein Glück für Devil, dass Ralf R. den Tipp auf das Solinger Tierheim bekommen hatte. Besonders die Mitarbeiter des Solinger Tierheims freuten sich über die Chance, die einer ihrer Schützlinge nun erhalten hatte. Noch heute erkundigen sie sich einmal in der Woche telefonisch bei Devils neuem "Herrchen" nach seinem Wohlbefinden und seinen Fortschritten.
Auch am gestrigen Tag wurde die Nachricht von der erfolgreichen Eignungsprüfung in Solingen mit viel Freude entgegengenommen. Dies zeigt nicht nur, wie sehr Devil den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während seines kurzen Aufenthaltes ans Herz gewachsen war, sondern auch, wie ernst sie ihre Tätigkeit für das Wohl ihrer Schützlinge nehmen. Die Gelsenkirchener Polizei freut sich nicht nur über diese tolle Zusammenarbeit, sondern vor allem über die Verstärkung für die Diensthundestaffel.
Quelle: Polizei Gelsenkirchen