ARD-KONTRASTE: Krätze-Ausbruch in Flüchtlingsunterkunft "Bayern-Kaserne"
Archivmeldung vom 27.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Flüchtlingsunterkunft "Bayern-Kaserne" in München sollen am vergangenen Wochenende mehr als zwei Dutzend neue Krätzefälle aufgetreten sein. Dies ergaben Recherchen des ARD-Magazins KONTRASTE.
Die seit längerem in der Bayern-Kaserne grassierende Krätze breite sich immer weiter aus, da die zuständige Regierung von Oberbayern es versäumt hätte, umfangreiche Hygienemaßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Infektionskrankheit einzuleiten.
So wurden nach Informationen von KONTRASTE infizierte Bewohner nicht isoliert. Auch sollen die in den üblichen Hygieneplänen vorgesehenen Maßnahmen nicht umgesetzt worden sein, da es unter anderem an Bettwäsche mangelte.
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes vor Ort sollen mehrfach die Regierung von Oberbayern auf die Zustände in der Unterkunft und die Ausbreitungsgefahr hingewiesen haben.
In der Bayern-Kaserne sind aktuell etwa 1.600 Flüchtlinge untergebracht. Die zuständige Regierung von Oberbayern teilte KONTRASTE auf Anfrage mit, dass derzeit keine Daten über die Zahl der Krätzeinfizierten vorlägen. In der vergangenen Woche seien jedoch die medizinischen Kapazitäten verdreifacht worden. Inzwischen würden 200 Menschen pro Tag untersucht.
Krätze ist eine infektiöse Hauterkrankung, die durch Parasiten verursacht wird. Sie breitet sich vor allem in Einrichtungen aus, in denen sehr viele Menschen auf engem Raum leben. Unbehandelt kann die Krätze zu einer chronischen Erkrankung werden. Tritt die Krätze in der Schwangerschaft oder bei Kindern auf, ist eine Behandlung unter ärztlicher Kontrolle wichtig.
Quelle: Kontraste (ots)