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Nachfrage nach Stasiakten stark rückläufig

Archivmeldung vom 14.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Die Zahl der Anträge auf Akteneinsicht bei der Stasi-Unterlagenbehörde geht in diesem Jahr stark zurück. Das berichtet die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf neueste Behördenzahlen. Demnach gingen bis Ende September 48.365 Anträge auf Akteneinsicht ein. Das sind im Schnitt 5.373 Anträge monatlich und hoch gerechnet auf das gesamte Jahr 64.476. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl der Anträge bei 88.231, was durchschnittlich 7.352 pro Monat entsprach.

Der Rückgang beträgt demnach knapp 25 Prozent. Der sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Lutz Rathenow, sagte der "Berliner Zeitung" gleichwohl: "Der Beratungsbedarf zur Akteneinsicht oder zur Frage, ob man einen Antrag stellen solle, ist im Laufe dieses Jahres bei uns in Sachsen keinesfalls gesunken." Statistische Erhebungen seien kein Zeichen sinkenden Interesses. So führe er persönlich zirka ein Viertel der Gespräche mit Leuten, die sich noch nicht trauten, einen Antrag zu stellen, erläuterte Rathenow. Die einen hätten Angst vor unangenehmen Überraschungen. Die anderen fürchteten, überhaupt keine Akten zu haben. Wieder andere sorgten sich, in der Behörde auf einen ehemaligen Stasi-Mitarbeiter zu treffen – oder wollten abwarten, bis alle zerrissenen Akten zusammengepuzzelt seien. Der FDP-Politiker Patrick Kurth, Mitglied im Behördenbeirat, erklärte: "Die Zahlen sind kein Grund dafür, bei der Aufarbeitung die Axt anzulegen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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