Forsa: Jeder Zweite für komplette Soli-Abschaffung
Die knappe Mehrheit der Deutschen ist dafür, den Solidaritätszuschlag vollständig abzuschaffen. Wie eine Forsa-Umfrage für den "Stern" ergab, plädieren 52 Prozent für ein komplettes Soli-Aus. 44 Prozent fänden das falsch. Vier Prozent äußerten keine Meinung.
Der Solidarzuschlag wurde 1995 zur Finanzierung der Deutschen Einheit
eingeführt, 2021 schaffte die damalige Große Koalition die Abgabe für 90
Prozent der Steuerzahler wieder ab. Abführen müssen den Soli noch
Unternehmen und Höherverdienende, etwa Ledige mit mehr als 110.000 Euro
Bruttoeinkommen im Jahr. In der Kasse des Bundes landen so jährlich rund
zwölf Milliarden Euro. CDU/CSU und FDP versprechen in ihren
Wahlprogrammen nun die komplette Abschaffung.
Die Ostdeutschen
sind etwas häufiger für ein Ende des Soli-Zuschlags als die
Westdeutschen (54 zu 52 Prozent). Für die Soli-Abschaffung sprechen sich
am stärksten die Wähler der FDP (74 Prozent) und der AfD (75 Prozent)
aus. Bei den Anhängern der Union sind 61 Prozent dafür. Mehrheitlich
dagegen sind die Wähler von SPD (58 Prozent) und Grünen (63 Prozent).
Datenbasis: Die
Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den
"Stern" und RTL Deutschland am 16. und 17. Dezember 2024 unter 1.003
Personen erhoben.
Die genaue Formulierung der Frage lautete: "Den
sogenannten Solidaritätszuschlag auf Erwerbseinkommen und
Kapitalerträge müssen seit 2021 nur noch Personen bzw. Unternehmen mit
sehr hohen Einkommen bezahlen. Jetzt gibt es die Forderung, den
Solidaritätszuschlag vollständig abzuschaffen. Fänden Sie das richtig
oder nicht richtig?"
Quelle: dts Nachrichtenagentur