DRK-Präsident: Zivilgesellschaftliche Erfahrungen mit Flüchtlingen werden Deutschland verändern
Archivmeldung vom 31.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine dauerhafte Stärkung der Zivilgesellschaft als Folge der spektakulären Hilfsbereitschaft der Deutschen für die Flüchtlinge erwartet der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters. Die Erkenntnis, dass der Staat diese Herausforderung nicht allein geschafft hätte, bilde einen Fundus an bürgerschaftlichem Engagement, aus dem "die deutsche Gesellschaft auch bei künftigen Herausforderungen ähnlicher Art schöpfen" werde, sagte Seiters gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, RND.
Zugleich forderte er für ehrenamtliche Helfer in derartigen Ausnahmesituationen einen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und den Anspruch auf Lohnfortzahlung, wie das bei den Feuerwehren und beim THW bereits gelte. Seiters verwies darauf, dass in diesem Jahr im Vergleich zu 2014 die Spenden für das DRK um über ein Drittel auf rund 40 Millionen Euro gestiegen seien. Allein 5,5 Millionen Euro entfielen dabei auf die reine Flüchtlingshilfe. Mittlerweile betreuten rund 20 000 ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Helfer rund um die Uhr mehr als 150 000 Flüchtlinge in 450 Notunterkünften. "Wir können noch einiges stemmen. Aber gerade die Belastbarkeit ehrenamtlicher Helfer hat auch seine Grenzen, zumal der Flüchtlingsstrom ja möglicherweise noch lange anhalten wird." Der DRK-Präsident forderte für derartige Ausnahmesituationen für die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen "eine vergleichbare Regelung wie bei den Freiwilligen Feuerwehren und beim Technischen Hilfswerk." Deren Helfer hätten einen "Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und einen Anspruch auf Lohnfortzahlung", betonte Seiters.
Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland (ots)