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Neue Studie bestätigt hohe Abweichung zwischen Herstellerangaben und Realverbrauch

Archivmeldung vom 09.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
PKW (Symbolbild)
PKW (Symbolbild)

Foto: MrWalkr
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts aktueller Daten zur massiven Abweichung der CO2-Emissionen bei Plug-In-Hybriden fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einen sofortigen Stopp sämtlicher Förderung dieser Fahrzeuge. Laut des International Council on Clean Transportation (ICCT) und Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung ISI sind bei als Dienstwagen genutzten Plug-In-Hybriden Spritverbrauch und CO2-Ausstoß im Schnitt fünfmal so hoch wie offiziell angegeben.

Dazu Dorothee Saar, DUH-Leiterin für Verkehr und Luftreinhaltung: "Obwohl Plug-In-Hybride durchschnittlich mehr als 8 Liter Sprit pro 100 Kilometer verbrauchen, führt die Bundesregierung sie noch immer unter dem Label E-Auto, überschüttet sie mit Kaufprämien und fördert sie mit satten Begünstigungen bei der Dienstwagenregulierung. Gleichzeitig schaffen es die Autohersteller seit Jahren, unterstützt vom Bundesverkehrsministerium, diese Klimakiller in den Markt zu drücken, um damit ihre Flottenbilanz aufzupolieren. Der Klimaschutz dagegen bleibt auf der Strecke."

Die aktuelle Studie analysiert rund 9.000 Fahrzeuge aus der EU, Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Die Ergebnisse zeigen hohe Abweichungen von Verbrauchsdaten und geringe elektrische Fahranteile insbesondere bei dienstlich genutzten Fahrzeugen: Während bei privat genutzten Fahrzeugen knapp die Hälfte der Fahrleistung elektrisch ist, sinkt dieser Anteil auf 11-15 Prozent bei Dienstwagen.

Die Fahrzeuge sind in der Typgenehmigung nach Vorgaben des WLTP (Worldwide harmonized light duty vehicles test procedure) geprüft worden. Dieses Testverfahren soll, anders als die vorangehende Regulierung, realitätsnähere Verbrauchsdaten ermitteln. Die Auswertung verdeutlicht jedoch, dass insbesondere bei Plug-In-Hybriden offizielle Werte geradezu lächerlich niedrig sind im Vergleich zum Realverbrauch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der elektrische Fahranteil in der Typgenehmigungsprüfung weit höher angenommen wird, als er sich real darstellt. "Seit Jahren fordern wir realistische Verbrauchsangaben und eine Anpassung der Typgenehmigung. Die vorliegenden Daten erlauben, diese Anpassung in den rechtlichen Vorgaben sofort umzusetzen. Hier ist die EU-Kommission am Zug", so Saar weiter.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)


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