Sozialverband VdK knackt Zwei-Millionen-Mitglieder-Marke
Archivmeldung vom 31.08.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttThemen wie Rente und Pflege bescheren dem Sozialverband VdK Deutschland immer mehr Mitglieder. "Wir haben gerade die Zwei-Millionen-Mitglieder-Marke geknackt. Seit 1990 haben wir unsere Mitgliederzahlen verdoppelt", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Bentele betonte, der VdK sei bei Weitem nicht nur ein Rentnerverband. Das Durchschnittsalter der Neumitglieder sinke seit Jahren. Es liege aktuell bei 55 Jahren. Inzwischen würden viele Menschen Mitglied, einfach weil sie die sozialpolitische Interessenvertretung des VdK unterstützen wollten. "Die weitreichenden VdK-Forderungen kommen an. Dazu gehört etwa die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung, in die alle ohne Ausnahme einzahlen sollen. Und dazu gehört die Forderung nach mehr Umverteilung, etwa indem wir die Vermögensteuer wieder einführen, auch um damit Leistungen für Rentenbezieher zu finanzieren."
Grund für den Mitgliederzuwachs ist nach den Worten der VdK-Präsidentin auch, "dass wir als starke Lobby für viele gute Gesetze mit verantwortlich sind". Von guten Gesetzen allein habe aber noch niemand etwas. Deshalb stünden in ganz Deutschland über tausend Rechtsberater und Prozessvertreter des VdK bereit. Und wenn es sein müsse, werde bis zum Bundessozialgericht oder zum Bundesverfassungsgericht geklagt.
Bentele wandte sich zudem gegen Kritik unter anderem des Ifo-Instituts, die Grundrente helfe nicht im Kampf gegen Altersarmut. Sie sagte, die Grundrente erreiche insbesondere diejenigen, die niemals zum Sozialamt gehen würden, weil ihre Renten nicht zum Leben reichen. Viele Menschen empfinden es laut der VdK-Präsidentin als beschämend, nach jahrzehntelanger Arbeit und Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen im Alter auf "Stütze" angewiesen zu sein. "Schätzungen gehen davon aus, dass 70 Prozent der Älteren keine Sozialleistungen beantragen, obwohl sie einen Anspruch darauf hätten. Diese 'versteckt Armen' würde man durch eine automatische Auszahlung der Grundrente unmittelbar erreichen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)