Studie: Stillen in der Öffentlichkeit noch immer ein Tabu ist
Archivmeldung vom 28.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttWie wohl würden sich Frauen beim Stillen in der Öffentlichkeit fühlen? Und was empfinden andere, wenn sie Mütter beim Stillen dort sehen? Diesen und weiteren Fragen ist der Pionier in puncto Frauengesundheit, die Marke Elvie, anlässlich der Weltstillwoche vom 28. September bis 04. Oktober in einer Studie nachgegangen.
Durchgeführt wurde diese vom Meinungsforschungsinstitut YouGov unter mehr als 2000 Deutschen. Elvie wollte damit herausfinden, welche Tabus und Bedenken rund um das Thema Stillen in Deutschland noch existieren.
Mehrheit aller Frauen würden sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl fühlen
Wie also stehen Frauen zum öffentlichen Stillen? 77 Prozent der Frauen würden sich dabei an mindestens einem öffentlichen Ort unwohl fühlen. Ein möglicher Grund dafür: 48 Prozent der Bundesbürger ist es unangenehm, wenn eine Mutter ihrem Kind an öffentlichen Orten die Brust gibt - ein geringerer, doch beträchtlicher Teil.
An welchen öffentlichen Orten würden sich Frauen beim Stillen am unwohlsten fühlen?
- öffentliche Toilette: 68 Prozent
- öffentliche Verkehrsmittel: 66 Prozent
- Läden / Geschäfte: 59 Prozent
- Restaurants / Cafés: 58 Prozent
- Arbeitsplatz: 56 Prozent
Das Stillen bleibt also aus Frauensicht Privatangelegenheit: 76 Prozent fühlen sich dabei im eigenen Zuhause wohl.
Noch große Akzeptanzprobleme, wenn andere öffentlich stillen
Frauen sind zwar etwas entspannter, wenn sie selbst in der passiven Zuschauerrolle sind und andere Mütter beim Stillen in der Öffentlichkeit sehen, doch ist die Akzeptanz insgesamt relativ niedrig. Die Hälfte (50 Prozent*) aller Bundesbürgerinnen fühlt sich dann unwohl. Die Männer (45 Prozent*) haben damit sogar noch ein geringeres Problem. In Bezug auf unerwünschte Orte führt hier erneut die öffentliche Toilette mit 43 Prozent die Liste bei den Frauen an, gefolgt von öffentlichen Verkehrsmitteln mit 34 Prozent, Läden bzw. Geschäfte mit 31 Prozent und Cafés bzw. Restaurants mit 29 Prozent.
Übers Stillen sprechen? Mit anderen Frauen ja, mit dem Partner weniger
Doch wenn sich Frauen nicht sonderlich wohlfühlen an öffentlichen Plätzen zu stillen, wie sieht es dann mit ihrer Gesprächsbereitschaft zu diesem Thema aus? Mehr als jede zehnte Frau (11 Prozent) in der Bundesrepublik fühlt sich im Jahr 2020 unwohl, über das Stillen zu reden. Vor allem aber die Jahrgänge, für die dieses Thema besonders relevant sein sollte, tun sich damit schwer. Fast jeder fünften Frau (18 Prozent) im Alter von 25 bis 34 Jahre ist das Gespräch dazu unangenehm.
Mit wem sprechen Frauen über das Stillen? Das sind vor allem andere Frauen - insbesondere weibliches medizinisches Fachpersonal (43 Prozent). Darauf folgen persönliche weibliche Vertrauenspersonen wie die beste Freundin (35 Prozent) und die Mutter (27 Prozent). Der eigene Partner ist dabei nur für knapp jede vierte Frau (24 Prozent) ein bevorzugter Gesprächspartner. Generell haben es die Männer hier schwerer: Auch männliches medizinisches Fachpersonal (9 Prozent) ist beim Austausch dazu nicht sonderlich beliebt. Doch eine beachtliche Zahl von Frauen würde mit überhaupt niemandem darüber sprechen: Fast jede Fünfte (19 Prozent) der 35 bis 44-Jährigen denkt so. Bei den Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren schweigen 13 Prozent am liebsten, bei den 25-34-Jährigen 10 Prozent.
"Wir finden es bemerkenswert, wie viele Frauen sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl fühlen. Auch dass es einer beachtlichen Zahl unangenehm ist, darüber zu sprechen. Bei Elvie wollen wir Tabus brechen und Konversationen starten - in allen Bereichen der Frauengesundheit inklusive Stillen und Abpumpen. Aber wir möchten Müttern auch die Flexibilität und das Selbstvertrauen geben, überall dort abzupumpen, wo sie möchten oder müssen. Dafür haben wir unsere Elvie Pump entwickelt, eine unsichtbare, leise tragbare Milchpumpe, ganz ohne Kabel, bei der Frauen beide Hände frei haben und anderen Dingen nachgehen können, während sie abpumpen," sagt Tania Boler, CEO und Mitgründer von Elvie.
Quelle: Elvie (ots)