Brandenburger Polizei - geschönte Kriminalstatistik?
Archivmeldung vom 19.03.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Recherchen des rbb-Politik-Magazins KLARTEXT bezweifeln Experten die Aussagekraft der Brandenburger Kriminalstatistik. Am 6. März präsentierten Brandenburgs Innenminister Ralf Holzschuher und Polizeipräsident Arne Feuring die Polizeiliche Kriminalstatistik 2013, wonach die Aufklärungsquote in Brandenburg mit 54,2% über dem Bundesdurchschnitt liegt. Insider sprechen gegenüber KLARTEXT in diesem Zusammenhang von einer geschönten Statistik und haben dem Politikmagazin entsprechende Unterlagen vorgelegt.
Darunter sind mehrere Dienstanweisungen, die der Bund Deutscher Kriminalbeamter (Berlin) für eine: "Aufforderung zum Schönen der Statistik" hält, da dadurch die Zahl der Straftaten heruntergerechnet würde. Der Polizeipräsident hingegen verteidigt diese Dienstanweisungen.
Im Auftrag von KLARTEXT hat der renommierte Kriminologe und Strafrechtsexperte Prof. Wolfgang Heinz diese Unterlagen analysiert. Seiner Ansicht nach weicht die brandenburgische Dienstanweisung von den bundesweiten Richtlinien ab und hat den Zweck, "die Zahl der erfassten Fälle in der Statistik zu reduzieren".
Der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (Brandenburg), Riccardo Nemitz, distanziert sich klar von dieser Verfahrensweise: "Die Polizei macht sich mit derartigen Regelungen leichtfertig angreifbar und unglaubwürdig."
Mehr dazu heute Abend in KLARTEXT, im rbb Fernsehen um 22.15 Uhr.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)