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Bei stabiler Zuwanderung sinkt: Bevölkerung in der EU bis 2070 voraussichtlich von 451 Millionen Menschen auf 432 Millionen

Archivmeldung vom 03.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —
Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA —

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit der Europawahl werden wichtige politische Weichen für die Bevölkerung in der Europäischen Union (EU) gestellt. Am 1. Januar 2023 lebten 451,4 Millionen Menschen in der EU. Bis 2070 wird die EU-Bevölkerung in den aktuellen Grenzen bei einer angenommenen Nettozuwanderung von 1,2 Millionen Personen pro Jahr voraussichtlich um 4,2 % auf 432,2 Millionen sinken, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage der Basisvariante der Bevölkerungsvorausberechnung des EU-Statistikamtes Eurostat mitteilt.

Ohne Nettozuwanderung würde die EU-Bevölkerung sehr viel deutlicher zurückgehen: um gut 20 % auf insgesamt 358,4 Millionen Menschen im Jahr 2070. Bei einer höheren jährlichen Zuwanderung (+33 % verglichen mit jetzigem Niveau von 1,2 Millionen Personen pro Jahr) wäre ein leichtes Bevölkerungswachstum zu erwarten. Die Bevölkerungszahl der EU läge dann im Jahr 2070 mit 465,5 Millionen 3,1 % höher als 2023.

Zwischen den EU-Staaten gibt es deutliche Unterschiede. Während Island, Malta, Luxemburg, Schweden und Irland mit deutlichen Bevölkerungsgewinnen zu rechnen haben, würde die Bevölkerungszahl insbesondere in den ost- und südeuropäischen Mitgliedsstaaten abnehmen. Für Deutschland ergibt sich für 2070 nach der Basisvariante nur ein geringfügiger Bevölkerungsrückgang um 0,4 %.

Alternde Gesellschaft: Im Jahr 2070 sind gut 30 % der EU-Bevölkerung 65 plus

Der Anteil der EU-Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter wird gemäß Basisvariante von 21,2 % am Anfang des Jahres 2023 auf 30,5 % im Jahr 2070 ansteigen. Diese Entwicklung lässt sich auch durch mehr Nettozuwanderung nur leicht dämpfen: Der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter steigt bei erhöhter Zuwanderung für die EU bis 2070 auf 29,5 % (statt 30,5 %).

Italien (24,0 %), Portugal (23,9 %) sowie Finnland (23,1 %) hatten Anfang 2023 in der EU die höchsten Anteile der 65-Jährigen und Älteren. Im Jahr 2070 wird nach der Basisvariante der EU-Vorausberechnung Litauen mit 36 % den höchsten Anteil der älteren Menschen haben. In Italien und Portugal wird dieser Anteil auf voraussichtlich 34 % steigen. Deutschland befindet sich nach dieser Rechnung mit knapp 29 % im unteren Drittel. Am geringsten ist der Anteil der Menschen im Alter 65plus mit 27 % in Schweden.

Schweden langfristig mit dem höchsten Anteil der unter 20-Jährigen

Im Zuge der Alterung der EU-Bevölkerung wird der Anteil der unter 20-Jährigen gemäß Basisvariante von 20,3 % Anfang 2023 auf 17,9 % im Jahr 2070 sinken.

Langfristig werden Schweden, Frankreich und Dänemark mit voraussichtlich jeweils 20 % im Jahr 2070 den höchsten Anteil junger Menschen verzeichnen. In Deutschland liegt der Anteil der unter 20-Jährigen stabil bei rund 19 %.

In Zukunft immer weniger Menschen im Erwerbsalter

Der demografische Wandel sorgt dafür, dass in den EU-Staaten in Zukunft immer weniger Menschen im Erwerbsalter einer immer größeren Zahl an Menschen im Rentenalter gegenüberstehen. Der Altenquotient bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (hier: 65 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (hier: 20 bis unter 65 Jahren) ab. Laut Basisvariante wird sich dieser Altenquotient von 36 im Jahr 2023 auf 59 im Jahr 2070 erhöhen. Unter den EU-Staaten liegt der Altenquotient im Jahr 2070 in Litauen mit 73 am höchsten. Am niedrigsten liegt der Wert mit 50 in Schweden, wo noch zwei erwerbsfähige Personen auf eine Person im Rentenalter kommen. Deutschland nimmt mit einem Quotienten von 54 den Rang 4 ein.

Methodische Hinweise:

Die hier zugrunde liegenden Eurostat-Bevölkerungsvorausberechnungen (EUROPOP2023) wurden für alle 27 EU-Mitgliedstaaten und die vier EFTA-Staaten erstellt und umfassen Daten für den Zeitraum von 2022 bis 2100. Die demographischen Vorausberechnungen werden auf der Grundlage einer für alle Staaten einheitlichen Methodik erstellt. Bevölkerungsvorausberechnungen zielen darauf ab, die Entwicklung der Bevölkerungsgröße und -struktur auf der Grundlage von Annahmen hinsichtlich Fertilität, Sterblichkeit und Wanderungen aufzuzeigen. Diese liefern Wenn-Dann-Aussagen und haben keinen Anspruch die zukünftigen Entwicklung vorherzusagen. Eurostat hat in der Basisvariante der EUROPOP2023 folgende Annahmen getroffen:

Für die Entwicklung der Geburtenraten wurde eine Tendenz zur Konvergenz der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau in den EU-Staaten angenommen. Der Zielwert, der jenseits des Projektionszeitraums liegt, wurde ausgehend vom Fertilitätsniveau in den Referenzstaaten (Irland, Schweden, Frankreich, Dänemark, Finnland, Belgien und die Niederlande) abgeleitet und beträgt 1,77 Kinder je Frau.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben in allen europäischen Ländern zu einem Rückgang oder einer Stagnation der Lebenserwartung geführt. Insgesamt hatten Menschen in der EU im Jahr 2021 eine Lebenserwartung bei der Geburt von 80,1 Jahren, gegenüber 80,4 im Jahr 2020 und 81,3 im Jahr 2019. Die Annahmen zur Sterblichkeitsentwicklung basieren auf der Annahme, dass das vorpandemische Niveau spätestens bis 2024 erreicht wird und sich die bisherigen Trends zum Ansteigen der Lebenserwartung fortsetzen werden.

Für die Nettozuwanderung (Zuwanderung minus Abwanderung) wurde angenommen, dass zwischen 2023 und 2070 durchschnittlich 1,2 Millionen Personen pro Jahr in die EU in den aktuellen Grenzen zuziehen werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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