Staatsanwaltschaft geht von Mitwisserin des RAF-Trios aus
Die Staatsanwaltschaft Verden geht davon aus, dass es eine Mitwisserin für die mutmaßlichen Raubtaten der früheren RAF-Mitglieder Daniela Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gab. Dabei soll es sich eine damalige Freundin von Garweg handeln, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eigene Informationen.
Grundlage des Verdachts sind demnach vor allem sichergestellte
Nachrichten zwischen Garweg und der Frau, die offenbar im Zusammenhang
mit zwei Überfällen auf einen Supermarkt in Celle (September 2011) und
einen Geldtransporter in Wolfsburg (Dezember 2015) stehen. Zu der Tat in
Celle notierte die Staatsanwaltschaft in der 696 Seiten langen
Anklageschrift gegen Klette, die mutmaßliche Mitwisserin habe von dem
Raubüberfall gewusst. Sie sei offenbar in die Planung eingeweiht gewesen
und habe ihre Hilfe angeboten. Einen Tag vor der Tat soll sie in einer
Nachricht an Garweg geschrieben haben, sie wäre gern bei der letzten
Besprechung dabei gewesen und könne den nächsten Tag gar nicht abwarten.
Kurz
nach dem Überfall, bei dem das Trio 69.000 Euro erbeutet haben soll,
schrieb sie den Angaben zufolge von einem Freudentag. Wenige Stunden
nach dem Überfall von Wolfsburg simste Garweg laut Anklage, es sei nicht
gut gelaufen, er habe Mist gebaut. Der Überfall war gescheitert, weil
der Fahrer des Geldtransporters davonfahren konnte.
Die
Staatsanwaltschaft Verden teilte auf Anfrage mit, sie prüfe eine
Ausweitung der Ermittlungen. Dabei gehe es um die Frage, "wer sich an
den in Rede stehenden Taten beteiligt" oder sie unterstützt habe. Die
Ermittler legen Klette und ihren mutmaßlichen Komplizen insgesamt 13
Raubüberfälle zur Last. Klette wurde im Februar 2024 in Berlin
festgenommen, Garweg und Staub sind flüchtig. Die mutmaßliche
Mitwisserin war laut "Spiegel" für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Klettes Verteidiger wollten sich dem Magazin zufolge nicht zu den
Vorwürfen äußern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur