Hochwasser: Bundesbank nimmt Flutgeld an
Archivmeldung vom 13.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesbank in Mainz hat bislang schon rund 100 000 Euro-Scheine erfasst, die bei der Flut durchweicht und von einer Schlammschicht überzogen wurden. Unter anderem wird dort der Inhalt eines Geldautomaten aus dem im Juni überschwemmten Ort Grimma (Sachsen) untersucht.
Auch das erste Geld aus Sachsen-Anhalt sei inzwischen eingetroffen, er rechne in den kommenden Wochen noch mit viel mehr, sagte ein Mitarbeiter des Analysezentrums der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe). Von der Flut beschädigte Banknoten können von den Opfern kostenlos umgetauscht werden. Oft bietet diesen Service auch die Hausbank an. Bei der Bundesbank werden Geldscheine dann genauestens auf Echtheit geprüft, ehe es druckfrischen Ersatz gibt.
Betrug mit Flut-Soforthilfe - Städte fordern Geld zurück
Nach dem Hochwasser vom Juni treiben Kommunen in den Flutgebieten das Geld wieder ein, das an Unberechtigte ausgezahlt wurde. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, lehnte etwa die sächsische Stadt Grimma jeden zehnten der 620 Anträge auf Soforthilfe ab. Weitere zehn Prozent stellten sich im Nachhinein als unberechtigt heraus, so dass das Ordnungsamt das Geld nun von den Bürgern zurückfordert. In den meisten Fällen handelt es sich um Bewohner oberer Etagen von Häusern, bei denen das Hochwasser nur die Erdgeschosse erreichte.
Chemnitz und Passau kämpfen laut "Focus" insbesondere gegen Doppelantragsteller, bei denen etwa Ehemann und Gattin getrennt voneinander Fluthilfe kassierten. In Meißen erhielten 225 Haushalte Soforthilfe. Als Kontrolleure sich aber vom Ausmaß des Schadens ein Bild machen wollten, stellte sich heraus, dass 34 Familien unwahre Angaben gemacht hatten. Auch in Würzburg und Deggendorf wehren sich die städtischen Stellen mit Rückforderungsbescheiden gegen die schwarzen Schafe unter den Betroffenen der Flut, die einen Gesamtschaden von zwölf Milliarden Euro angerichtet haben soll.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots) - dts Nachrichtenagentur