Deutsche Soldaten sind auf hoher See offline
Archivmeldung vom 21.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Fregatte Bayern ist das einzige Schiff der Bundesmarine, auf dem die Soldaten auf See Internetzugang haben und problemlos mobil telefonieren können. Wie das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf Angaben der Bundeswehr und des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV) berichtet, gibt es auf allen anderen Schiffen keine Onlineverbindung. Telefonate in die Heimat muss die Besatzung stattdessen mit Satellitentelefonen auf dem Oberdeck führen.
Aus der Bundeswehr heißt es laut Focus zur Begründung für den Mangel, die Ausschreibungsverfahren für die passenden Antennen seien zu komplex. Die Opposition kritisiert diesen Missstand als nicht haltbar. Der Grünen-Verteidigungsexperte und Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner sagte dem Focus: "Während in Deutschland und bei Auslandseinsätzen recht ordentlich für Internetzugänge gesorgt wird, behandelt das Verteidigungsministerium die Marineschiffe stiefmütterlich." Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erklärte, sie wundere es nicht, "dass Soldaten auf See noch immer kein Internet haben. Warum sollte es in der Bundeswehr schneller voran gehen als im Rest der Republik?"
Quelle: dts Nachrichtenagentur