Meditationsmarathon für Frieden und Mitgefühl
Archivmeldung vom 27.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZehntausende Buddhisten in mehr als 40 Ländern meditieren vom kommenden Sonntagabend, 29. Juli, an zeitgleich 72 Stunden lang für Frieden und Mitgefühl unter den Menschen. Auch in rund 100 deutschen Orten beteiligen sich die Zentren des Diamantweg-Buddhismus an der Aktion.
Der weltweite
Meditationsmarathon startet in Immenhausen bei Kassel, wo in diesen
Tagen der 15. internationale Sommerkurs des Buddhistischen
Dachverbands Diamantweg e.V. (BDD) stattfindet.
Die gemeinsamen Meditationstage werden zum dritten Mal in dieser
Form veranstaltet und gehen auf eine Anregung Lama Ole Nydahls
zurück, der einen Teil des Immenhausener Kurses leitet. Der
diesjährige Meditationsmarathon steht unter dem Zeichen der Weißen
Tara. Diese weibliche Buddhaform ist ein Ausdruck für Mitgefühl und
befriedende Aktivitäten. Sie gilt als Verkörperung der mütterlichen
Liebe und Schützerin. Die Weiße Tara steht in enger Beziehung zum
Buddha des Mitgefühls (Sanskrit: Avalokiteshvara, tibetisch:
Chenrezig). "Das gemeinsame Meditieren schafft Verbindungen zwischen
Menschen, die von der Kraft des Mitgefühls und den positiven
Möglichkeiten unseres Geistes überzeugt sind", erläutert der
BDD-Pressesprecher Holm Ay.
Mit der dreitägigen weltweiten Meditation gedenken die Buddhisten
auch der am 1. April verstorbenen Hannah Nydahl. Die Frau Ole Nydahls
hatte entscheidend dazu beigetragen, die Lehren des
Diamantweg-Buddhismus und die über die Jahrhunderte bewahrte Weisheit
tibetischer Meister in den Westen zu bringen. Während einer Reise
nach Nepal trafen Hannah und Ole Nydahl 1969 den 16. Gyalwa Karmapa.
Sie wurden seine ersten westlichen Schüler und haben in seinem
Auftrag Hunderttausende von Menschen weltweit in den
Diamantweg-Buddhismus eingeführt. Der Karmapa ist das geistige
Oberhaupt der Karma-Kagyü-Linie, eine der vier Hauptschulen des
tibetischen Buddhismus. Mit mehr als 120 Meditationszentren, die im
BDD zusammengeschlossen sind, ist die Karma-Kagyü-Linie die größte
buddhistische Gemeinschaft Deutschlands. Weltweit zählen mehr als 500
von Lama Ole Nydahl gegründete Zentren des Laien-Buddhismus zur
Karma-Kagyü-Linie.
Vom späten Sonntagabend an werden die Teilnehmer des Marathons drei Tage und Nächte lang abwechselnd das der Weißen Tara zugeordnete Mantra rezitieren und dabei die Wiederholungen zählen. Weltweit sollen so mehr als 100 Millionen Mantras zusammenkommen (Mantra = Silbenfolge und Klangschwingung, die Aspekte Buddhas - in diesem Fall den Wunsch nach Liebe, Glück und Mitgefühl - zum Ausdruck bringen). I
m Anschluss an die dreitägige Meditation kommt es zum Höhepunkt
des Sommerkurses. Seine Heiligkeit der 17. Gyalwa Karmapa Thaye Dorje
wird vier Tage lang Vorträge halten und seltene Zeremonien -
spezielle Segnungen und Einweihungen in verschiedene Buddhaaspekte -
geben, die für Buddhisten eine wichtige Unterstützung der
Meditationspraxis sind. Weltweit besteht nur an wenigen Orten und
Tagen im Jahr die Möglichkeit, an diesen seit Jahrhunderten
unveränderten Zeremonien teilzunehmen. Der BDD erwartet mehrere
tausend Teilnehmer. Der in Kalimpong/Nordindien lebende Exiltibeter
Karmapa Thaye Dorje ist der höchste Würdenträger der tibetischen
Karma-Kagyü-Tradition.
Das 15. buddhistische Sommercamp des BDD findet nach den derzeitigen Plänen zum letzten Mal im Pfadfinderlager bei Immenhausen statt und endet am Sonntag, 5. August. Vom kommenden Jahr an treffen sich die Buddhisten auf einem eigenen Gelände im Allgäu.
Quelle: Pressemitteilung Buddhistischer Dachverband Diamantweg e.V. (BDD)