Germanwings will in Köln/Bonn Strecken von Air Berlin übernehmen
Archivmeldung vom 20.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Discount-Fluglinie Germanwings will in die Lücke stoßen, die sich durch den Teil-Rückzug des Konkurrenten Air Berlin am Flughafen Köln/Bonn aufgetan hat. Germanwings-Chef Thomas Winkelmann sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", die Fluglinie wolle mehrere Strecken anbieten, die bisher vor allem von Air Berlin bedient wurden.
"Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir zwei Strecken nach Marokko, also nach Nador und Tanger, sowie die Verbindungen nach Tunis und nach Neapel und Palermo ins Germanwings-Streckennetz aufnehmen, die Lücke dort also schließen", sagte Winkelmann. Er glaube, "dass man mit diesen Strecken Geld verdienen kann." Im Zuge des Ausbaus der Verbindungen wächst auch die Flotte. "Zu Jahresbeginn wollen wir ein neues Flugzeug in Köln/Bonn stationieren", sagte Winkelmann. Damit wären dann 16 Airbus vom Typ A319 in Köln/Bonn zuhause.
Gegenkurs zu Verkehrsminister Ramsauer
Die Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen (CDU), unterstützt die rot-grünen Pläne für ein Nachtflugverbot für Passagierflüge in Köln. "Wir muten den Bürgern, die in der Nähe leben und nicht schlafen können, sehr viel zu", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Mir hat bislang niemand erläutern können, warum es wirtschaftlich unbedingt notwendig ist, nachts zwischen 0 und 5 Uhr Touristenflieger starten und landen zu lassen", erklärte die Kölner Bundestagsabgeordnete.
Heinen - als Parlamentarische Staatssekretärin eine enge Mitarbeiterin von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) - geht damit auf Konfrontationskurs zu Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Denn der hat gerade erst angedroht, eben jenes Nachtflugverbot für Passagierflüge am Flughafen Köln/Bonn zu kippen, das von der rot-grünen Landesregierung geplant ist. Ramsauers Ministerium bezweifelt die Rechtmäßigkeit eines Verbots.
Um die verhärteten Fronten aufzubrechen schlägt Heinen ein Vermittlungsverfahren vor. "Bund, Land, Stadt, der Flughafen und die diejenigen, die vom Lärm besonders betroffen sind, sollten dann darüber sprechen, wie der Flughafen in Zukunft zu positionieren ist."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)